Er ist der führende Virtuose auf seinem besonderen Instrument und ein mitreißender Ensembleleiter: Der Schweizer Blockflötist und Dirigent Maurice Steger - ihn als charismatischen und funkenschlagenden Großmeister der barocken Klangrede und ihrer plastischen Effekte zu erleben, ist immer wieder ein Ereignis.

Maurice Steger, Blockflöte und Leitung

Veracini: Orchesterouvertüre VI g-Moll
Vivaldi: Concerto "La Notte" g-Moll RV 439
Hosokawa: Nachspiel Nacht - Schlaf (aus: Singing Garden in Venice)
Vivaldi: Concerto per molti strumenti F-Dur RV 569
Bach: 4. Brandenburgisches Konzert G-Dur BWV 1049
Vivaldi: Concerto "Il Gardellino" D-Dur RV 428
Vivaldi: Concerto per molti strumenti C-Dur RV 558

(Übertragung aus dem hr-Sendesaal)

Dabei wird es eine gar nicht barocke Insel geben im Programm aus Konzerten und Suiten von Vivaldi, Bach und Veracini: Der japanische Komponist Toshio Hosokawa hat 2011 mit "Singing Garden in Venice" Reflexe geschaffen auf Concerti des Venezianers Antonio Vivaldi - Maurice Steger nennt sie "Dialoggedanken". Er wird dem berühmten Flötenkonzert "La Notte" jenes an der Grenze zur Lautlosigkeit sich bewegende "Nachspiel Nacht" zur Seite stellen, auf das sich Hosokawa hier bezogen hat. "Das Stück spielt mit der Stille", sagt Steger, "es enthält Variationen über den Gedanken des Schlafes und spiegelt so Vivaldis Panoptikum in unserer Zeit."

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 07.10.2022, 20:04 Uhr.