Vielseitige Kammermusikprogramme bieten die Schlosskonzerte im schweizerischen Thun seit 1968. Beispielhaft dafür stand in diesem Jahr auch das Konzert des preisgekrönten Bläser-Ensembles "Azahar", das neben Mozarts Klavierquintett Werke der "Modernen" Paul Hindemith, Carl Nielsen und Francis Poulenc aufführte.

Azahar-Ensemble
Rosalía Gómez Lasheras, Klavier

Mozart: Quintett für Klavier und Bläser Es-Dur KV 452
Hindemith: Kleine Kammermusik op. 24 Nr. 2
Nielsen: Bläserquintett op. 43
Poulenc: Sextett für Klavier und Bläserquintett

(Aufnahme vom 24. Juni 2023 aus der Stadthalle Thun)

Orangenbaumblüte Bild © Imago / Petra Schneider

Azahar - das bedeutet auf arabisch "Orangenblüte". Die besteht aus fünf weißen Blütenblättern und hat mit ihrem Duft schon viele Künstlerinnen und Künstler inspiriert - so auch das Azahar-Ensemble. 2010 haben sich die fünf Blasinstrumentalistinnen und -instrumentalisten aus Spanien zusammengetan - und das mit Erfolg: 2014 waren sie Preisträger beim renommierten ARD-Wettbewerb.

Zu den Schlosskonzerten Thun hatte das Ensemble das Klavierquintett von Mozart mitgebracht, das er selbst nicht umsonst "für das Beste, was ich in meinem Leben geschrieben habe" gehalten hat. Kombiniert und kontrastiert wurden die klassischen Klänge mit spritzig-ironischen Werken, die in den 1920er und 1930er-Jahren entstanden sind: Darunter das Sextett von Francis Poulenc, das man getrost als Hommage an seine Heimatstadt Paris deuten kann. Zugleich ein Kommentar der Moderne auf Mozarts Klassiker.

Anschließend:
Florence Price: 3. Sinfonie c-Moll (Women's Philharmonic / Apo Hsu)
Mozart: Klaviersonate B-Dur KV 333 (Jewgenij Koroliow)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 16.10.2023, 20:04 Uhr.