Zwei Klassiker treffen auf ein Monument: Jewgenij Kissin und die Berliner Philharmoniker schlagen einen musikalischen Bogen von einer Sinfonia von Marianna von Martines über Mozarts A-Dur-Klavierkonzert bis hin zur knapp einstündigen "Mammut"-Sinfonie von Franz Schmidt.

Jewgenij Kissin, Klavier
Berliner Philharmoniker
Leitung: Fabio Luisi

Marianna von Martines: Sinfonie C-Dur
Mozart: Klavierkonzert A-Dur KV 488
Schmidt: 2. Sinfonie Es-Dur

(Aufnahme vom 6. Oktober 2023 aus der Berliner Philharmonie)

Filigran und hochsensibel ist der klagende zweite Adagio-Satz im A-Dur-Klavierkonzert, der in einem langsamen Siciliano-Dreiertakt gehalten ist. Mozart hat sich das Werk 1786 auf die eigenen Finger geschrieben - für seine Transkriptionskonzerte zur Fastenzeit in Wien. Es gehört zu jenen Klavierkonzerten, die Mozart für "…einen kleinen Zirkel liebhaber und kenner" schrieb - wozu heutzutage zweifelsohne auch Jewgenij Kissin gehört.

1988 gab Kissin sein Debut bei den Berliner Philharmonikern - mit gerade mal 17 Jahren. Am Dirigentenpult stand damals noch Herbert von Karajan. Im Oktober war der Dirigent Fabio Luisi zu Gast bei den Philharmonikern. Neben der Zweiten Sinfonie von Franz Schmidt hatte er sich eine Sinfonia der Komponistin Marianna von Martines ausgesucht. Die zeitweilige Schülerin von Joseph Haydn hatte sich auch als Cembalovirtuosin und Sängerin einen Namen gemacht und wurde - als erste Komponistin überhaupt - 1773 in den illustren Kreis der Accademia Filarmonica von Bologna aufgenommen.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 12.01.2024, 20:04 Uhr.