Man kann es das Paradies nennen oder die Insel der Seligen: Das "Elysium" ist der Zielort, der Wunschort nach all den irdischen Mühen. Der in Berlin lebende Kanadier Samy Moussa hat ihm 2021 ein Orchesterwerk gewidmet, das in Barcelonas Sagrada Familia begeistert aufgenommen wurde. Die Wiener Philharmoniker hatten die Uraufführung dort übernommen, die Deutsche Erstaufführung erfolgt jetzt durch das hr-Sinfonieorchester und Manfred Honeck.

Pablo Ferrández, Violoncello
Leitung: Manfred Honeck

Samy Moussa: Elysium (Deutsche Erstaufführung)
Dmitrij Schostakowitsch: 1. Cellokonzert Es-Dur op. 107
Ludwig van Beethoven: 7. Sinfonie A-Dur op. 92

(Übertragung aus dem Großen Saal)

Doch wer ins Elysium will, muss sich erst in dieser Welt behaupten, "per aspera ad astra", muss Kräfte bündeln und sich die Hörner abstoßen - wie Ludwig van Beethoven in seiner 7. Sinfonie, die allerdings nach Meinung eines zeitgenössischen Rezensenten den Zuhörer nur "in den Abgrund der Barbarei führen" kann, nicht ins helle Licht. Und der Solist in Dmitrij Schostakowitschs 1. Cellokonzert, diesem Werk voller Masken, Fassaden und Doppelbödigkeiten, halb Maschinen- und halb Herzensmusik? Er dreht sich im Kreis wie in einem Hamsterrad, ziellos und emsig und immer auf Hochtouren. Für ihn ist das Elysium noch weit.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 13.10.2023, 20:04 Uhr.