Beinahe das gesamte 19. Jahrhundert über lag diese Geige ungespielt in einem Versteck auf Schloss Höllinghofen in Arnsberg, bis sie durch einen Zufall wiederentdeckt wurde und dann in London restauriert und als Stradivari identifiziert wurde. Nach diesem langen, märchenhaften Schlaf erhielt sie den Namen "Sleeping Beauty" (Dornröschen). Seit 1996 sind Isabelle Faust und diese gar nicht mehr schlafende, sondern elegant, hell und fließend klingende Schönheit miteinander verbunden und sorgen für unvergessliche musikalische Höhenflüge.

Isabelle Faust, Violine
SWR Sinfonieorchester
Leitung: Andrés Orozco-Estrada

Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77
Strauss: Eine Alpensinfonie op. 64

(Übertragung aus der Liederhalle)

Isabelle Faust ist in dieser Saison als "artist in residence" dem SWR-Sinfonieorchester eng verbunden. Ihr Selbstverständnis als Solistin charakterisiert sie so: "Pures Solospiel mit Begleitung interessiert mich nicht. Im Grunde gehe ich auch große Konzerte wie Kammermusik an." Das dürfte beim Violinkonzert von Johannes Brahms besonders gut passen.

Als weiterer Gast ist heute der Dirigent Andrés Orozco-Estrada zu erleben - eine Wiederbegegnung mit dem ehemaligen Chefdirigenten des hr-Sinfonieorchesters. Er wird sich in Stuttgart mit dem Orchester auf eine lange Wanderung begeben: Noch vor Tagesanbruch geht es los und nach der Besteigung des Gipfels wird es wieder bis in die Nacht dauern, bis der Ausgangspunkt erreicht ist,. Richard Strauss "malt" in Klängen und gibt dem Orchester viel Gelegenheit, das Publikum im Rucksack immer dabei zu haben.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 23.02.2024, 20:04 Uhr.