Charles Villiers Stanford hat zwar fast sein ganzes Leben in England verbracht, musikalisch hat er seine Heimat Irland aber nie vergessen. In Irland gedenkt man ihm zu seinem 100. Todestag, der sich Ende März jährt. Ein guter Anlass, um sein 2. Klavierkonzert kennen zu lernen. Eine magische Harfe lässt davor die irische Komponistin Ina Boyle erklingen und zuletzt steht Antonín Dvořáks 5. Sinfonie aus dem Programm.

Finghin Collins, Klavier
National Symphony Orchestra, Ireland
Leitung: Killian Farrell

Ina Boyle (1889-1967): The Magic Harp
Charles Villiers Stanford: 2. Klavierkonzert c-Moll op. 126
Antonín Dvořák: 5. Sinfonie F-Dur op. 76

(Übertragung aus der National Concert Hall)

Ina Boyle

Ina Boyle lebte auf dem Gut ihrer Familie südlich von Dublin. Dort komponierte sie fleißig, obwohl ihrer Musik kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Zu ihren wenigen Erfolgen gehört die Musik, die sie über das irische Nationalinstrument schrieb. Mit dem Orchesterstück "The Magic Harp" wurde sie 1919 als erste Frau mit einem Carnegie Award ausgezeichnet.

Von Ralph Vaughan Williams erhielt Ina Boyle einige Kompositionsstunden, was sie zum Enkelschüler von Charles Villiers Stanford macht, der zunächst Professor in London und dann in Cambridge war und viele bedeutende Schüler hatte. Abgesehen von seinen Irischen Rhapsodien ist wenig von seinem umfangreichen Werk noch präsent. Um so erfreulicher ist es, dass der irischen Pianist Finghin Collins sich Stanfords Klavierkonzerten widmet und uns mit den lyrischen spätromantischen Klängen bekannt macht.

Dirigent des Abends ist Killian Farrel, der zunächst in Dublin studierte und über London nach Deutschland kam, wo er nach Stationen in Wiesbaden und Bremen jetzt Generalmusikdirektor in Meiningen ist und dort die Meininger Hofkapelle leitet. Mit Killian Farrell und dem National Symphony Orchestra wird es dann noch Dvořáks 5. Sinfonie zu hören geben.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 16.02.2024, 20:04 Uhr.