In jedem Jahr eröffnet das hr-Sinfonieorchester Frankfurt mit seinem Chefdirigenten in guter Tradition das Rheingau Musik Festival. Im beeindruckenden Klang-Raum der Basilika von Kloster Eberbach stehen diesmal zwei Meisterwerke der tschechischen Musik auf dem Programm: Teile des Orchesterzyklus "Má vlast" von Bedřich Smetana und Antonín Dvořáks Violinkonzert mit Christian Tetzlaff als Solisten.

Christian Tetzlaff, Violine
Leitung: Alain Altinoglu

Antonín Dvořák: Violinkonzert a-Moll op. 53
Bedřich Smetana: Má vlast - Teile I - IV

(Übertragung aus der Basilika von Kloster Eberbach)

In diesem Jahr wird der 200. Geburtstag von Bedřich Smetana gefeiert. Er war seiner tschechischen Heimat besonders verbunden - was sich auch darin zeigt, dass er seinen ursprünglich deutschen Tauf-Namen Friedrich als Erwachsener ins tschechische "Bedřich" übersetzen ließ und fortan auch nur noch tschechisch sprach. Mit seinem Orchester-Zyklus "Má vlast" oder "Mein Vaterland" hat er seiner Heimat zwischen 1874 und 1879 ein klingendes Denkmal gesetzt. Und dass der Komponist zur Zeit der Entstehung bereits komplett ertaubt war, hört man dem Werk nun wirklich nicht an.

Auch sein Komponisten-Kollege Antonín Dvořák gilt als "Nationalkomponist" Tschechiens - und hat mit seinem Violinkonzert ein weiteres epochales Stück tschechischer Musik hinterlassen. Allerdings war es bis zur Uraufführung 1883 am Prager Nationaltheater ein auch steiniger Weg. Denn gewidmet hatte Dvořák das Violinkonzert ursprünglich dem Geiger Joseph Joachim, der aber noch einige Änderungen haben wollte. Dvořák schrieb an seinen Verleger: "Das ganze Concert umgearbeitet, nicht einen einzigen Takt habe ich behalten". Warum Joachim das Werk letztlich dann doch nicht uraufführte, ist nicht bekannt. Dvořáks Freund Frantisek Ondříček übernahm schließlich den Solopart.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 22.06.2024, 19:04 Uhr.