Zum dritten Mal steht die Klangmagierin Simone Young am Pult des Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, diesmal mit einem Wunschprogramm der Dirigentin. Wiener Moderne vom Anfang des 20. Jahrhunderts hat die Dirigentin ausgewählt. Die Orchesterwerke von zwei Schülern Arnold Schönbergs stehen der "Lyrischen Symphonie" des Schönberg-Lehrers Alexander von Zemlinksy gegenüber.

Maria Bengtsson, Sopran
Michael Volle, Bariton
Symphonieorchester der Bayerischen Rundfunks
Leitung: Simone Young

Webern: Fünf Stücke für Orchester op. 10
Berg: Drei Orchesterstücke op. 6
Zemlinsky: Lyrische Symphonie op. 18

(Übertragung aus der Isarphilharmonie)

Es beginnt mit Anton Weberns "Fünf Orchesterstücke", in denen er die von Schönberg begründete Atonalität zur Kurzform weiterentwickelt (der vierte Satz kommt mit sechs Takten aus!). Diesem meisterhaften Aphorismus steht das Groteske Alban Bergs gegenüber. Seine "Drei Orchesterstücke", die der 29-Jährige seinem Lehrer Schönberg zu dessen 40. Geburtstag als Gesellenstück schrieb, gebärdet sich als verzerrte Geräuschmasse, aus der sich allmählich Musik formt. Vollendet wird das Programm von Alexander von Zemlinskys großartiger "Lyrischer Symphonie": vielschichtig, raffiniert und eine seiner wichtigsten Kompositionen, in der die Sopranistin Maria Bengtsson und der Bariton Michael Volle eigene Glanzpunkte setzen.

Anschließend:
Zemlinsky: Klarinettentrio d-Moll op. 3 (Daniel Ottensamer / Stephan Koncz, Violoncello / Christoph Traxler, Klavier)
Schönberg: "Das Lied der Waldtaube" aus den "Gurreliedern" (Rose Wagemann, Mezzosopran / hr-Sinfonieorchester / Erich Leinsdorf)
Berg: Klaviersonate op. 1 (Igor Levit)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 16.05.2025, 20:03 Uhr.

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