Die slowenische Schriftstellerin Ana Marwan gewann mit ihrer Erzählung "Wechselkröte" in diesem Jahr den Hauptpreis beim Klagenfurter Wettlesen. Er erzählt von Einsamkeitserfahrungen in Zeiten der Pandemie.

Sommer, Berge im Hintergrund ein frisches Lüftchen und den Wörthersee. Vor dieser Kulisse fanden in diesem Jahr die "Tage der Literatur" statt, an denen der "Bachmannpreis" verliehen wird. Zwei Tage lasen 14 Autor:innen auf Einladung von 7 Juror:innen. Neu war in diesem Jahr, dass im Garten des ORF an der frischen Luft gelesen wurde. Die Jury verfolgte die Lesungen aus dem Fernsehstudio. Den Hauptpreis, den Ingeborg-Bachmann-Preis, erhielt die slowenische Schriftstellerin Ana Marwan für ihre Erzählung "Wechselkröte". Der österreichische Literaturkritiker Klaus Kastberger lobte in seiner Laudatio Ana Marwan als eine Autorin, die deutsche Sprache so vor sich herführt, als hätte sie nie in einer anderen Sprache gelebt. Sie treibt die Sprache vor sich her. Ana Marwans Text handelt von der Einsamkeit, die wir alle in den letzten beiden Jahren kennengelernt haben.

Ana Marwan wurde 1980 in Murska Sobota geboren. In Ljubljana hat sie Literaturwissenschaft und in Wien Romanistik studiert. Seit 2014 widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben. Sie hat zuerst Gedichte und Kurzgeschichten veröffentlicht. 2019 ist ihr Debütroman "Der Kreis des Weberknechts" erschienen, ihm folgte 2021 der Roman "Zabubljena" in slowenischer Sprache, der im Januar 2023 unter dem Titel "Verpuppt" in deutscher Übersetzung von Klaus Detlef Olof im Otto Müller Verlag erscheint. Ihr Siegertext beim diesjährigen Bachmannpreis "Wechselkröte" ist seit Oktober 2022 als zweisprachige Ausgabe im Otto Müller Verlag erhältlich. erhältlich. Ab 2023 übernimmt sie außerdem die Herausgeberschaft und alleinige Chefredaktion der Literaturzeitschrift "Literatur und Kritik". Ana Marwan lebt und arbeitet in Wien.

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Sendung: hr2-kultur, "Lesung", 27.12.2022, 9:05 - 9:30 Uhr.