Wonnemonatliche Lesung
Fanny von Eduard Bass
Sendetermine
Eine "Menage à trois" im Prager Künstler-Milieu im Jahr 1917. Die entzückende Fanny tanzt zwei Männern auf der Nase herum. Da ist der ungelenke, junge Oltra, der sich aufrichtig für die Tänzerin interessiert, will sie gar retten und ihr eine neue Karriere am Theater verschaffen. Und da ist der Erzähler, der sie schon lange verehrt.
Oltra möchte aus der leichtsinnigen Fanny eine kultivierte Dame machen. Doch dann muss er zum Militär. Fanny schickt er Bücher - Nietzsche, Darwin, Flaubert und Dostojewski – und diese entwickelt sich auf geheimnisvolle Weise zu einer Intellektuellen. Eine Humoreske, die die Leichtigkeit des Seins feiert, zwischen Caféhaus, Cabaret und Chaiselongue.
Der Prager Eduard Bass (1888-1946) hieß eigentlich Eduard Schmidt und war deutschböhmischer Herkunft. Sein Name geht auf seine imposante Stimme bei Gesangsauftritten zurück. Er verfasste selbst satirische Texte für die Bühne und arbeitete vorübergehend als Kabarett- und Theaterdirektor. Ab 1920 war er Redakteur, von 1933–1942 Chefredakteur der tschechischen Zeitung Lidove Noviny. Journalistisch geschult, flossen in seine zahlreichen Romane auch wahre Hintergründe und Fakten mit ein. Seine Erzählung Fanny wurde 1987 verfilmt.
Es spricht: Bodo Primus
Eduard Bass: Fanny und andere Humoresken 1917
Sendung: hr2-kultur, "Wonnemonatliche Liebesgeschichte", 01.05.2025, 14:04 Uhr.