Schonungslos offen – so schreibt die Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux seit mehr als vier Jahrzehnten über sich selbst, ihre Nächsten, ihre Herkunft aus einfachen Verhältnissen. Erst seit 2016 erscheinen ihre autofiktionalen Meisterwerke auch auf Deutsch. Wir präsentieren zwei davon – ungekürzt gelesen von Maren Kroymann und Corinna Kirchhoff.

Maren Kroymann hat mit ihrer Lesung von „Erinnerungen eines Mädchens“ zu Ernaux‘ Popularität in Deutschland beigetragen. Die frischgeehrte französische Literaturnobelpreisträgerin erzählt darin von ihrer ersten sexuellen Begegnung und der schambesetzten Erinnerung daran. Kroymanns Live-Auftritt bei der hr2-Hörbuchnacht 2018 – mit einer Lesepassage aus den „Erinnerungen“ und einem Gespräch dazu mit Manuela Reichart - bildet in hr2-kultur den Auftakt einer kleinen Reihe mit Werken der französischen Literaturnobelpreisträgerin.

Annie Ernaux, geboren 1940, bezeichnet sich als „Ethnologin ihrer selbst“. Sie ist eine der bedeutendsten französischsprachigen Schriftstellerinnen unserer Zeit, ihre zwanzig Romane sind von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert worden. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt am 10. Dezember 2022 mit dem Nobelpreis für Literatur.

Sonja Finck übersetzt aus dem Französischen und Englischen, darunter Bücher von Jocelyne Saucier, Kamel Daoud, Chinelo Okparanta und Wajdi Mouawad. Für ihre Ernaux-Übersetzungen wurde sie mit dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet.

Maren Kroymann wurde dem breiten Publikum u.a. durch ihre Rolle in „Oh Gott, Herr Pfarrer“ bekannt. Immer wieder setzt sie sich humorvoll mit der Rolle der Frau auseinander. Ihre ARD-Show „Kroymann“ wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Grimme-Preis ausgezeichnet.

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Geplante Sendungsabfolge
2.1.2023: Live-Auftritt zu „Erinnerungen eines Mädchens“ von Maren Kroymann
3.-11.1.2023: „Die Scham“ gelesen von Corinna Kirchhoff
12., 13.1.2023: „Der junge Mann“ gelesen von Maren Kroymann

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Sendung: hr2-kultur, Lesung, 02.01.2023, 9:05 - 9:30 Uhr.