Dana von Suffrin ist Schriftstellerin und Historikerin, jetzt hat sie einen zweiten fulminanten Familienroman geschrieben. Denn Familie ist für die Tochter eines jüdischen Vaters und einer bayerischen Mutter der Ausgangspunkt für vieles: für die eigene Lebensgeschichte ebenso wie für die Weltgeschichte.

"Alles ist wie in einer Folge Gute Zeiten, Schlechte Zeiten aus den frühen Neunzigern: Jemand nimmt einen Anruf entgegen, und die Umgebung sieht plötzlich anders aus…" Denn der Anruf meldet Rosa den Tod ihres Vaters. Ihre Mutter ist schon vor Jahren verstorben, die Schwester taucht immer ab, wenn es kompliziert wird. Rosa selbst war es, die sich um Mordechai Jeruscher, ihren schwerkranken, eigenwilligen, jüdischen Vater, kümmern musste. Nun steht sie allein vor den verwickelten Fäden ihrer Familiengeschichte und macht sich daran, sie zu entwirren. Nach ihrem gefeierten Debüt "Otto" legt Dana von Suffrin nun ihren zweiten Roman vor. Sie etabliert sich damit als starke jüdische Stimme der 3. Generation nach dem Holocaust, die mit Intelligenz und feinem Humor die noch immer schmerzenden Narben der Vergangenheit thematisiert.

Lesung: Dana von Suffrin

Dana von Suffrin wurde 1985 in München geboren, sie studierte in München, Neapel und Jerusalem. 2017 schloss sie ihre Promotion mit einer Arbeit zur Rolle von Wissenschaft und Ideologie im frühen Zionismus ab. Ihr Romandebüt "Otto" wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis (2019), dem Ernst Hoferichter-Preis (2020) und dem Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises (2020). Die Schriftstellerin lebt in München.

Xenia Tiling

Xenia Tiling wurde 1982 in Hamburg geboren und besuchte von 2003 bis 2007 die Berliner Ernst Busch-Schauspielschule. Seit 2007 ist sie am Münchner Volkstheater zu sehen, seit 2016 darüber hinaus im Film, u.a. in der "Soko München", den "Rosenheim-Cops" oder 2020 in dem Berlinale-Spielfilm "Nackte Tiere". Neben ihrer Tätigkeit als Schauspielerin ist Xenia Tiling regelmäßig als Hörspiel- und Hörbuch-Sprecherin tätig. Den Roman "Nochmal von vorne" hat sie in der Regie von Marlene Breuer einfühlsam mit Leben gefüllt.

Weitere Informationen

Produktion: hr/NDR/BR, 2024
Regie: Marlene Breuer
Sprecherin: Xenia Tiling
Besetzung: Heike Oehlschlägel
Producer: Thomas Rombach
Assistenz: Natalie Gengnagel
Redaktion: Julika Tillmanns

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Sendung: hr2-kultur, "Lesung", 02.04.2024, 9:30 - 10:00 Uhr.