Hessens Literaturjahr
Lesung | Lutz Seiler
Georg-Büchner-Preis
Sendetermine
Mit Lutz Seiler zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung einen Autor aus, der zu seiner eigenen, unverwechselbaren Stimme gefunden hat, melancholisch, dringlich, aufrichtig, voll von wunderbaren Echos aus einer langen literarischen Tradition.
"In Lutz Seiler ehrt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung einen Autor, der mit klangvollen Gedichtbänden begann, von dort zum Erzählen fand, stets aber ein so klarer wie rätselhafter, dunkel leuchtender Lyriker bleibt, zuletzt mit "schrift für blinde riesen". Die Essays und Poetikvorlesungen wiederum zeugen von argumentierender Präzision. Lutz Seiler verbrachte seine "Lehrjahre" in Thüringen, und diese Herkunft hat tiefen Einfluss besonders auch auf sein episches Werk. Lutz Seiler hat als Romancier und als Dichter zu seiner eigenen, unverwechselbaren Stimme gefunden, melancholisch, dringlich, aufrichtig, voll von wunderbaren Echos aus einer langen literarischen Tradition." So begründet die Jury die Auswahl des Preisträgers.
Lutz Seiler, geboren am 8. Juni 1963 in Gera, wuchs in Ostthüringen auf. Sein Heimatdorf Culmitzsch wurde 1968 für den Uranbergbau geschleift. Nach einer Lehre als Baufacharbeiter arbeitete er als Zimmermann und Maurer. Seiler studierte Geschichte und Germanistik an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale) und ging 1990 nach Berlin. Seit 1994 arbeitet er freiberuflich als Schriftsteller, sein Debüt, der Gedichtband "berührt/geführt", erschien 1995. Seiler trat zunächst als Lyriker hervor mit zwei weiteren und vielbeachteten Gedichtbänden "pech & blende" (2000) und "vierzig kilometer nacht" (2003), dann auch als Essayist und Erzähler. Für die Erzählung "Turksib" wurde er 2007 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Für sein Romandebüt "Kruso" erhielt er 2014 den Deutschen Buchpreis. Der Roman wurde in 25 Sprachen übersetzt, mehrfach für das Theater adaptiert und von der UFA verfilmt. Sein zweiter Roman "Stern 111" wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2020 ausgezeichnet. 2023 wurden ihm der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Bertolt-Brecht-Preis und der Berliner Literaturpreis zuerkannt. Lutz Seiler leitet seit 1997 das literarische Programm im Peter-Huchel-Haus in Wilhelmshorst bei Potsdam. Er ist Mitglied mehrerer Akademien u.a. auch der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Er lebt in Wilhelmshorst und Stockholm.
Der Georg-Büchner-Preis: Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht seit 1951 den Georg-Büchner-Preis an herausragende Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird am 4. November 2023 in Darmstadt verliehen. Der Georg-Büchner-Preis wird finanziert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stadt Darmstadt.
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Sendung: hr2-kultur, "Lesung", 29.12.2023, 9:05 - 9:30 Uhr.