Schon zum zweiten Mal stand er auf der Shortlist, in diesem Jahr war er der Gewinner: Der österreichische Autor Tonio Schachinger erhält den Deutschen Buchpreis 2023 für seinen Roman "Echtzeitalter".

"Auf den ersten Blick ist 'Echtzeitalter' ein Schulroman", begründete die Jury ihre Wahl. Auf den zweiten Blick sei das Buch viel mehr als das. Es sei ein Gesellschaftsroman. "Mit feinsinniger Ironie spiegelt Schachinger die politischen und sozialen Verhältnisse der Gegenwart: Aus gebildeten Zöglingen spricht die rohe Gewalt. Die Welt der Computerspiele bietet einen Ort der Fantasie und Freiheit", heißt es weiter. Auf erzählerisch herausragende und zeitgemäße Weise verhandle der Text die Frage nach dem gesellschaftlichen Ort der Literatur.

Tonio Schachinger wurde 1992 in Neu-Delhi/Indien als Sohn eines Diplomaten und einer mexikanisch-ecuadorianischen Mutter geboren. Die Familie pendelte zunächst zwischen Nicaragua und Wien, wo Schachinger nach der Scheidung der Eltern blieb, zur Schule ging und studierte. Als Autor wurde er 2019 durch seinen Debütroman "Nicht wie ihr" bekannt. Es ist die Geschichte eines vermögenden österreichischen Profifußballspielers, der eine Affäre mit der Jugendliebe beginnt. Der Roman schaffte es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises. Der Jury gefielen besonders die "Wiener Milieusprache und herrlichen Fußballmetaphern sowie die rotzige, witzige und originelle Erzählerstimme".

Weitere Informationen

Sie hören Tonio Schachinger mit einer Lesung während der Veranstaltung "Shortlist" aus dem Frankfurter Schauspiel und einem Gespräch, das Literaturkritiker Christoph Schröder mit dem Schriftsteller nach seiner Auszeichnung während der ARD Radiokulturnacht der Bücher geführt hat.

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Sendung: hr2-kultur, "Lesung", 29.12.2023, 14:30 - 15:00 Uhr.