Mit seiner bildhaften Prosa modernisierte der kurdisch-türkische Schriftsteller Yaşar Kemal die türkische Sprache. Er wurde am 6. Oktober 1923 im heutigen Gökçedam im Süden Anatoliens geboren, nahe der syrischen Grenze. Dort wuchs er auch auf, bevor er später in Istanbul lebte.

Yaşar Kemal verwob die Mythen und Legenden seiner Heimat in seinem literarischen Werk. Neben dem Schreiben hat Kemal sich zeit seines Lebens politisch engagiert, und war deshalb mehrfach in Haft. Zum 100. Geburtstag des Schriftstellers liest Matthias Ponnier zwei seiner Erzählungen: In "Die weiße Hose" erzählt der Autor von einem anatolischen Dorfjungen, dessen Kampf ums Erwachsenwerden sich an einem Ziegelbrennofen entscheidet. "Unterwegs" erzählt von einem Mann, einer Frau und ihrer schicksalhaften Kutschfahrt von einem Dorf zum nächsten. Yaşar Kemal, der 2015 in Istanbul starb, wurde mit zahlreichen internationalen Literatur- und Menschenrechts-Preisen ausgezeichnet. 1997 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

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Archivproduktion SR 1997

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Sendung: hr2-kultur, "Lesung", 05.10.2023, 9:05 - 9:30 Uhr.