Spätlese | Elena Fischer und Deniz Utlu
Von Müttern, Vätern und dem Meer
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Zwei Romane, die von Müttern und Vätern handeln. Elenas Fischer "Paradise Garden" und Deniz Utlus "Vaters Meer".
Es ist nicht gerade ein "Paradise Garden": Die 14-jährige Billie verbringt die meiste Zeit in ihrer Hochhaussiedlung. Am Monatsende reicht das Geld nur für Nudeln mit Ketchup, doch ihre Mutter Marika bringt mit Fantasie und einem großen Herzen Billies Welt zum Leuchten.
Deniz Utlus Hautfigur Yunus ist dreizehn Jahre alt als sein Vater zwei Schlaganfälle erleidet und fortan gelähmt ist. Er kann nur noch über Augenbewegungen kommunizieren. Zehn Jahre wird er von Yunus’ Mutter gepflegt bevor er stirbt. Yunus, der zum Studium ausgezogen ist, ruft sich immer wieder Bilder aus seiner Kindheit wach – Bilder vom Vater, Bilder aus Mardin in der Türkei, Bilder vom Meer.
Deniz Utlu, geboren 1983 in Hannover, studierte Volkswirtschaftslehre in Berlin und Paris. Sein Debütroman, Die Ungehaltenen, erschien 2014 und wurde 2015 im Maxim Gorki Theater für die Bühne adaptiert. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Alfred-Döblin-Preis und dem Literaturpreis der Landeshauptstadt Hannover. 2023 wurde er mit dem Bayerischen Buchpreis und dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2023 ausgezeichnet.
Elena Fischer, geboren 1987, hat Komparatistik und Filmwissenschaft in Mainz studiert, wo sie mit ihrer Familie lebt. 2019 und 2020 nahm sie an der Darmstädter Textwerkstatt unter der Leitung von Kurt Drawert teil. Mit einem Auszug aus ihrem Debütroman "Paradise Garden" war sie 2021 Finalistin beim 29. open mike und gewann den Literaturförderpreis der Landeshauptstadt Mainz für junge Autorinnen und Autoren. Außerdem war der Roman 2023 für den Deutschen Buchpreis nominiert und auch für den Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals.
Elena Fischer: Paradise Garden
Diogenes, 352 Seiten, 19.99 Euro
Deniz Utlu: Vaters Meer
Suhrkamp, 384 Seiten, 25 Euro
Sendung: hr2-kultur, Spätlese, 09.01.2024, 22:00 Uhr.