Christian Ferras bekam seinen ersten Unterricht bei seinem Vater, einem Hotelier und ehemaligen Violinschüler von Marcel Chailley, der ein enger Freund und Bewunderer von Camille Saint-Saëns war. 1941, mit gerade 8 Jahren, begann er Studien am Musikkonservatorium von Nizza bei einem ehemaligen Schüler von Eugène Ysaye. Im darauffolgenden Jahr trat er zum ersten Mal öffentlich auf. 1943 gewann er den ersten Preis des Konservatoriums.

Christian Ferras, Violine
Sinfonie-Orchester des Hessischen Rundfunks
Leitung: Rudolf Kempe

Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77

(Aufnahme vom 17. November 1953 aus dem Alten Funkhaus an der Eschersheimer Landstraße in Frankfurt)

Sinfonie-Orchester des Hessischen Rundfunks
Leitung: Rudolf Kempe

Berlioz: "Un Bal" aus der "Symphony fantastique"

Nach weiteren Studien am Pariser Konservatorium folgte sein professionelles Debüt im Alter von 13 Jahren. Während dieser Zeit studierte Ferras unter anderen bei George Enescu. Mit 15 Jahren spielte er die Uraufführung von Arthur Honeggers Violinsonate. Am Ende der 1960er Jahre war Ferras ein weithin gefeierter Geiger, unter anderem hatte er neun "Grand Prix du Disque" gewonnen.

Rudolf Kempe studierte Oboe und wurde im Alter von 19 Jahren erster Oboist des Leipziger Gewandhaus-Orchesters. 1933 wurde er Repetitor an der Leipziger Oper und gab drei Jahre später sein Dirigierdebüt. Nach dem Kriegsdienst wurde er zum Chefdirigenten der Chemnitzer Oper ernannt. Die Position hatte er von 1945 bis 1948 inne. Dann wechselte er zum Weimarer Nationaltheater. 1949 wurde er Generalmusikdirektor der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Aber schon 1953 gab er nicht nur diese Position, sondern alle festen beruflichen Bindungen in der DDR auf, nachdem ihm von der Sozialistischen Einheitspartei vorgeworfen worden war, "Sinn und Wirkungsweise kulturpolitischer Fördermaßnahmen seitens des Staates nicht verstanden zu haben".
Bis 1954 dirigierte er dann an der Bayerischen Staatsoper in München. Mit ihr gab er auch sein Debüt in Covent Garden, wo er in den folgenden Jahren ein hoch angesehener Gastdirigent war. Kempe dirigierte 1954 zum ersten Mal an der Metropolitan Opera in New York und zwischen 1960 und 63 die jährlichen Zyklen von Wagners Ring bei den Bayreuther Festspielen. Er wurde Nachfolger von von Sir Thomas Beecham beim Royal Philharmonic Orchestra in London. Gleichzeitig war er Musikdirektor des Tonhalle-Orchesters in Zürich und der Münchner Philharmoniker. 1975 wurde er zum Chefdirigenten des BBC Symphony Orchestra ernannt. Rudolf Kempe starb im Mai 1976 in Zürich.

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Sendung: hr2-kultur, "Archivschätze", 14.10.2023, 14:04 Uhr.

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