Branka Musulin kam am 6. August 1917 in Zagreb zur Welt. Sie war ein sogenanntes Wunderkind. Mit acht Jahren hat sie die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule Zagreb geschafft und kam in die Solistenklasse des kroatischen Pianisten Svetislav Stančić, einem Schüler von Karl Heinrich Barth, Conrad Ansorge und Ferruccio Busoni in Berlin. Der streng systematische Unterricht hat ihr ganzes Leben geprägt.

Branka Musulin, Klavier
Sinfonie-Orchester des Hessischen Rundfunks
Leitung: Otto Matzerath

Chopin: 2. Klavierkonzert f-Moll op. 21

(Aufnahme vom 20. September 1955 aus dem hr-Sendesaal)

Branka Musulin, Klavier
Sinfonie-Orchester des Hessischen Rundfunks
Leitung: Willy Krauss

Francaix: Klavierkonzert

(Aufnahme vom 15. September 1954)

Branka Muslin, Klavier

Mendelssohn: Andante und Variationen B-Dur op. 83

(Aufnahme vom 14. November 1973

Sehr früh ist sie auch schon mit Orchester aufgetreten, mit Mozarts d-Moll-Konzert. Schon bald mussten nach manchen Konzert-Abenden zwei Autos ganze Blumenmeere nach Hause bringen.

Nach ihrem Examen studierte Branka Musulin von 1936 an in Paris bei Alfred Cortot und Yvonne Lefébure, beide waren auch Lehrer des gleichaltrigen Dinu Lipatti. Nebenher belegte sie an der Sorbonne Kurse in Kunstgeschichte und Philosophie. Zwei Jahre später bestand sie in Paris die Abschlussprüfung.

Es folgten umjubelte Auftritte in den Niederlanden, in Schweden, Frankreich, Österreich, Deutschland, Griechenland, Italien und ihrer Heimat. Mit weiteren Studien bei Alfredo Casella in Siena und Max von Pauer in Hessen hat sie ihre Ausbildung vollendet.

1958 übernahm sie eine Professur an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Parallel dazu führte sie ihre rege internationale Konzerttätigkeit erfolgreich fort.

Sendung: hr2-kultur, "Archivschätze", 09.12.2023, 14:04 Uhr.