Im Hessischen Rundfunk hat Alfred Andersch die Literatursendung "Abendstudio" betreut, in der sich das "who is who" der intellektuellen Szene der Nachkriegszeit getroffen hat. Er war Mitbegründer der "Gruppe 47" und wurde mit Romanen wie "Sansibar und der letzte Grund", die "Kirschen der Freiheit" bekannt. Für das Radio schrieb er Essays und Hörspiele.

Alfred Andersch spricht über die Sendung „Abendstudio“ mit einem Augenzwinkern als intellektuelles Ghetto, er berichtet im Interview über seine Arbeitsweise und wir hören einen Ausschnitt aus einem frühen Feature "Paris ist eine ernste Stadt". Anlässlich seines 45. Todestages erinnern wir an ihn.


Alfred Andersch, geboren am 4. Februar 1914 in München, wurde 1933 wegen seiner politischen Aktivität im Kommunistischen Jugendverband im KZ Dachau interniert. Nach seiner Desertion aus der Wehrmacht 1944 verbrachte er über ein Jahr in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Zurück in Deutschland, arbeitet er als Publizist und Journalist und Rundfunkredakteur. Andersch zählt zu den bedeutendsten Autoren der deutschen Nachkriegsliteratur, seine Bücher sind längst Schullektüre, seine Ideen heute zu Demokratie und Europa heute noch aktuell. Doch es gab auch Kontroversen zu seinem Umgang mit seinen autobiografischen Erzählungen. Alfred Andersch starb am 21. Februar 1980 im Alter von 86 Jahren in Berzona im Valle Onsernone im Tessin.

Sendung: hr2-kultur, "Archivschätze", 22.02.2025, 14:04 Uhr.