Schon im Motto des Katholikentags klingen die politischen Herausforderungen der Gegenwart an: Menschen des Friedens werden gesucht, in einer Zeit der Kriege. Einen politischen Katholikentag haben die Veranstalter angekündigt und der Termin fällt in eine parteipolitisch aufgeheizte Zeit: eine Woche nach den Kommunalwahlen in Thüringen und eine Woche vor der Europawahl, wo die in Thüringen als „gesichert rechtsextrem“ eingestufte AfD gut ein Drittel der Stimmen bekommen könnte. Die Katholische Kirche hatte sich jüngst, nicht zuletzt auf Druck der ostdeutschen Bischöfe, klar von der AfD distanziert und sie als für Christen nicht wählbar bezeichnet. Wie wird die politische Großwetterlage das Treffen der bis zu 20.000 erwarteten Katholischen bestimmen? Die Klimakrise, die gesellschaftliche Transformation und Digitalisierung sowie die Situation der Kirche sollen Themen sein. Der Katholikentag gastiert bei einer Kirche, die in Thüringen gerade mal 7 Prozent der Bevölkerung stellt. Welche Impulse ergeben sich für das gesellschaftliche Wirken der Kirche aus der Position einer Minderheit? Die hr-Kirchenredakteure Lothar Bauerochse und Klaus Hofmeister fassen die Debatten von Erfurt zusammen.