Die Schriftstellerin Terézia Mora

Terézia Moras "Muna oder die Hälfte des Lebens“ (Pengiun Books) kommt zunächst als Liebesgeschichte daher, die zu Endzeiten der DDR beginnt. Hauptfigur Muna steht kurz vor Volljährigkeit, macht erste Erfahrungen und erlebt die erste große Liebe. Am Anfang also romantische Gefühle einer Jugendlichen, nach einem Wiedersehen hätte es wunderbar sein können. Es wird aber früh angedeutet, ja dezent eingestreut, dass es nicht so bleiben wird. Und Terézia Mora erzählt, dass sie von 240.000 Fällen häuslicher Gewalt pro Jahr gegen Frauen und Kinder erfahren hat, "das wollte ich nicht länger bei mir behalten, da wollte ich ein Buch drüber schreiben“ - insofern ist dieser Roman einer über die Liebe, zumindest bei Muna, über eine intellektuelle Beziehung, eine emotional einseitige Beziehung – nicht nur eine Liebesgeschichte. In diesem Buch stecken mehrere drin, mehrere mögliche; mehrere, die nacheinander wirklich werden - das ist die große Qualität dieses Buches.

Sendung: hr2-kultur, 18.1.24, 7:30 Uhr