Staatstheater Kassel: Grimm

In dem Schauspiel "Grimm: Ein deutsches Märchen" am Staatstheater Kassel sitzt die Familie Grimm um einen Tisch herum und erzählt einander Märchen, schlüpft aber auch in Märchenrollen. Die brutale Seite, die manche Grimmschen Märchen an sich haben, wird dabei nicht ausgespart: In der Kasseler Rotkäppchen-Version frisst der Wolf die Oma. In der historischen Wirklichkeit saßen Jacob und Wihelm Grimm in Kassel gleich um die Ecke vom Staatstheater und sammelten ihre Märchen. Die Zuschauer erfahren auch viel über das Zeitgeschehen. Vor gut 200 Jahren war Napoleon mit seiner Armee in den deutschen Ländern eingefallen und die Arbeit am Wörterbuch diente auch der Selbstbehauptung der deutschen Sprache. Nur manchmal rutscht die Inszenierung ins Slapstick-hafte ab, wenn etwa Ludwig Emil Grimm einen Hund gibt. Dem Publikum - das auffallend jung war - hat's gefallen.

Weitere Aufführungstermine auf www.staatstheater-kassel.de

Sendung: hr2-kultur, "Am Morgen", 17.11.2023, 7:35 Uhr