Elizabeth Catlett: Sharecropper, 1952/1970

Das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt zeigt eine bedeutende Künstlerin, die über Jahrzehnte von den grossen Museen dieser Welt schlicht vergessen oder ignoriert wurde. Die US-amerikanisch-mexikanischen Malerin und Bildhauerin Elisabeth Catlett hatte ein, sagen wir mal, angespanntes Verhältnis zu ihrem Geburtsland USA, wo sie als schwarze Frau mit Haltung schikaniert und verfolgt wurde. Jetzt sehen wir Zeichnungen, Lithografien, Holz- und Linoldrucke, sehr viele Skulpturen. Catlett hat in ihrer 70 jährigen Schaffenzeit ein riesiges Werk hinterlassen, das von ihrer Person und ihrem "Schicksal" nicht zu trennen ist: Vor allem Porträts von Frauen, von Müttern mit Kindern, Skulturen von Frauen, die raumfüllend dastehen, die ihre Fäuste in die Luft recken, aufrecht mit beiden Beinen auf dem Boden - und stolz, im Kampf, gegen Unterdrückung. Höchste Zeit, dass wir Elizabeth Catlett würdigen und ihr den Platz einräumen, der ihr gebührt. In Frankfurt lernt man ihr Werk gut, sie als Mensch leider zu wenig kennen, noch nicht einmal ein Foto von ihr ist zu finden, schade.

Elizabeth Catlett (1915–2012) 
MMK 3 Tower
TaunusTurm, Taunustor 1
bis 16. Juni 2024

Sendung: hr2-kultur, 21.11.23, 7:35 Uhr