Midori

Die japanische Geigerin Midori ist auf Tournee - mit dem Violinkonzert von Antonin Dvořák und der Prague Philharmonia unter der Leitung von Eugene Tzigane. Die Frau mit der Wunderkindkarriere, 1971 geboren, als Kind übergesiedelt in die USA, spielt absolut bemerkenswert: Man hört ihre legendäre perfekte Technik und blitzsaubere Intonation, die sie auf ihrer Guarneri-Geige von 1734 produziert, ganz edle und einfach schöne, elegante Töne. Sie steht nicht wie angewachsen an einer Stelle, sondern geht sehr mit der Musik mit und beeindruckt mit intimen und zarten, leisen Tönen im langsamen Satz. Ihr Zugabe, das schnelle Preludio aus Bachs E-Dur Partita, ist so schön, so makellos, so berührend - Midori ist auch mit Bach ein Erlebnis, das Publikum war begeistert. Wie vom Orchester aus Tschechien: Dvořáks Achte farbenreich, nuanciert und so engagiert gespielt, steigert sich noch im Schlusssatz. Dirigent Eugen Tzigane, wie Midori auch in Japan geboren, der 2008 in Frankfurt den 2. Platz beim Georg Solti Dirigentenwettbewerb gewonnen hatte, steht der Präzision der Geigerin in nichts nach - alles sehr musikalisch, die Melodien fließen, die Kontraste stimmen, die Dynamik ist differenziert. Das hat wirklich Freude gemacht!


Sendung: hr2-kultur, 8.3.2024, 7:30 Uhr