Zwei japanische Köche im Film Das Streben nach Perfektion

Wenn Sie auch schon mal an einem "heißen Tisch" im japanischen Restaurant gesessen haben oder an der Sushi-Theke, wo Sie den Köchen auf die Finger schauen konnten - und ihre Fertigkeit und Hingabe bewundern, haben Sie vermutlich auch schon sehr gestaunt. Das ist aber japanischer Alltag, den man im Kino auf die Spitze treiben kann. Wenn nämlich das ganze zu einer ganz eigenen Kunst erhoben wird wie im Film "Das Streben nach Perfektion".

In diesem japanischen Dokumentarfilm geht es um vier der prominentesten Köche aus Tokio, die jeden Tag wieder auf der Suche nach der "Wahrheit" sind,. Und zwar der absoluten Wahrheit, die in und hinter Japans Esskultur steht und damit auch ein Stück Lebenskunst und -gefühl ist. Wer schon mal einem Sushi-Koch zugeschaut hat, wie er liebevoll und hochkonzentriert kleine Kunstwerke schnitzt, die kurz darauf schon wieder weg weil verspeist sind, hat schon mal einen ganz kleinen Einblick bekommen. Dieser Film kommt dieser Wahrheit also ein kleines bisschen näher. Und das mit vier sehr verschiedenen, unterschiedlichen Charakteren, die alle eine eigene Philosophie verfolgen, die Begriffe Wahrheit und Perfektion kriegen in diesem Film also auch eine sehr persönliche und neue Dimension...

Vielleicht bleiben ein paar Ideen für die eigene Küche, Liebe zum Produkt, Hingabe an die Kunst, Ästhetisches – und Qualitäts-Bewusstsein, auch bei den filmischen Ausflügen der Köche dahin, wo sie die besten Zutaten bekommen, wo es nie genug Qualität sein kann, und nie genug Liebe zum Produkt, der Entstehung und in der Perfektion oder im Streben danach. Und das überträgt sich dann ja auch aus der Küche ins Leben und aus Japan zum Beispiel in unsere Kinos. Das Streben nach Perfektion ist vielleicht nicht jedermans Geschmack, und ich hätte gern noch mehr persönliches über die Köche erfahren, aber es ist ein Film wie ein großes malerisches Kunstwerk und ein großes, wunderbares Diner, von dem man betört und verzaubert nachhause geht.

Sendung: hr2-kultur, 30.4.2024, 7:30 Uhr