Dirigentin Joanna Mallwitz im Film "Momentum"

Haben Sie sich auch schon gefragt, warum es so wenige Dirigentinnen von Weltruf gibt? Dann ist der Film "Momentum" vielleicht was für Sie: Joana Mallwitz ist eine der wenigen. Eine Frau voller Leidenschaft, Musik und Leben. Und der Film gibt auch einige Antworten auf die Eingangsfrage, die so einfach nicht zu finden sind.

Wir sehen in diesem Film eine schöne Frau, die 500%ig liebt, das ganze Leben ist ein Masterplan, vom Kind organisieren bis zum Ikea-Einkauf, es ist ein Leben auf der Überholspur und ihre normale Reisegeschwindigkeit, denn das ist das, was die Musik von ihr einfordert, künstlerische und körperliche Höchstleistung. Und dann natürlich auch das jeweilige Orchester, denn ohne Vertrauen und Hingabe geht es nicht, jedes Orchester kann dich zerstören sagt sie, wenn es kein Vertrauen gibt. Man muss immer wieder ausprobieren dürfen. Und das geht nur mit viel Respekt den Musikern gegenüber und den Kompositionen

Ein Film über die Liebe ans Leben, an die Musik, an die Kunst, an ihren Mann, Simon Bode ist Tenor, genauso erfolgreich wie sie und er hält ihr den Rücken frei, wo immer es geht, in den privaten Momenten, die dieser Film auch einfängt, Vater, Mutter, Kind, Alltag, steckt auch eine große Liebesgeschichte. Das Leben ist wie Musik. Im Leben ist es eben genau so, es zählt der Moment, es zählt die Leidenschaft, es zählt die Wucht und das Momentum, der Rest passt dann schon. Und wenn ein Dokumentarfilm das alles erzählen kann ohne Text, nur mit Musik, Ausstrahlung und kurzen immer freundlichen, lächelnden und liebevollen Statements - dann ist das eben auch großes Kino!

Sendung: hr2-kultur, 16.5.2024, 7:30 Uhr