Reyhaneh Jabbari

In ihrem Dokumentarfilm "Sieben Winter in Teheran" rollt Steffi Niederzoll das Schicksal der Studentin Reyhaneh Jabbari auf, die 2007 im Iran zum Tode verurteilt wurde. Da hatte sie noch sieben Jahre im Gefängnis vor sich. Reyhaneh Jabbari hatte in Notwehr einen Mann erstochen, der sie vergewaltigen wollte. Vor Gericht stand jedoch sie als Täterin da. Sie wurde ausgepeitscht und ins berüchtigte Evin-Gefängnis eingeliefert. Aber anscheinend gibt es noch schlimmere Orte im Iran, denn im Evin-Gefängnis sitzen politische Gefangene ein, während Jabbari im folgenden Gohardascht-Gefängnis unter Schwerverbrecherinnen geriet. Um das Todesurteil zu vollstrecken, musste nach islamischen Recht der Sohn des Vergewaltigers zustimmen, was er tat. Natürlich kann ein deutsches Filmteam nicht offen zu so einem Thema im Iran drehen, aber Steffi Niederzoll hat Aufnahmen mit versteckter Kamera aus dem Land geschmuggelt und so einen beklemmenden Film zusammengestellt.

Foto: Reyhaneh Jabbari

Sendung: hr2-kultur, "Am Morgen", 13.09.2023, 7:37 Uhr