Anhänger von US-Präsident Donald Trump stürmen das US-Kapitol.

Nicht nur Autokratien scheinen weltweit im Aufwind, autoritäre Ansichten greifen auch in vermeintlich gefestigten Demokratien um sich. Es gehört zur Aufgabe kritischer Theorie, sozial diskriminierende und anti-demokratische Anschauungen aufzudecken und ihre Entstehung zu verstehen.

Seit ihrer Gründung hat die Frankfurter Schule gesellschaftskritische mit psychoanalytischen Ansätzen verknüpft und wirft damit Licht auf die sozialpsychologischen Dynamiken, die hinter dem autoritären Glauben an feste Hierarchien und "rechtmäßige" Herrschaft stehen. Auch um die politische Frage, was eine demokratische, auf Gleichheit ausgerichtete Kultur der autoritären Versuchung in Zeiten der vielen Krisen entgegensetzen kann, geht es in der Diskussion.

"Autoritäre Einstellungen und Verhaltensweisen sind keinesfalls beliebig. Vielmehr folgen sie konkreten Strategien zur Durchsetzung rassistischer, rechtsextremer oder antisemitischer Ideologien. Und sie gehen zumeist einher mit einer regelrechten Lust, andere, aber auch sich selbst zu unterwerfen", erklärt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig. "Es ist für uns elementar zu verstehen, weshalb selbst demokratisch-pluralistische Gesellschaften anfällig für autokratisches Denken sind. Nur so können wir unserer Pflicht als Demokratinnen und Demokraten gerecht werden und der fortlaufenden Agitation wirksam entgegentreten. Die kommende Ausgabe unserer Gesprächsreihe zur Frankfurter Schule möchte dazu einen Beitrag leisten."

Wir senden einen gekürzten Mitschnitts eines Gesprächs vom 5. Februar 2024 im Frankfurter Museum für Kommunikation mit Vera King, Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts, und Alf Mentzer, Journalist des Hessischen Rundfunks. Zu Beginn hören Sie Rainer Forst, Direktor des Forschungszentrums Normative Ordnungen an der Goethe-Universität Frankfurt.

Sendung: hr2-kultur, "Literaturland Hessen", 21.04.2024, 12:04 Uhr