Florian Schroeder

Heute ist er eines der bekanntesten Gesichter in Sachen Polit-Satire und Kabarett: Florian Schroeder. Vor seinem Talent, Menschen zu imitieren, ist kaum jemand sicher. Ob Scholz, Söder oder TV-Moderatoren wie Markus Lanz, er bringt die Absurditäten der Menschen in seinen Darbietungen auf den Punkt. Als er August 2020 eingeladen wurde auf einer Demonstration vor Corona-Leugnern zu sprechen, führte er die Idee des Kabarett weiter in das reale Leben. Er spielte anfangs mit den Erwartungen des Publikums und nutzte den Auftritt für einen Appell, die Schutzmaßnahmen gegen COVID-19 einzuhalten.

Auch in den folgenden Jahren hat er wiederholt Stellung bezogen: Bei seinem Auftritt im Februar 2023 beim Politischen Aschermittwoch der Kabarettisten kritisierte Schroeder die Friedensinitiative von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer scharf. Die "Friedensschwurbler sind die wahren Kriegstreiber", urteilte Schroeder. Am 13. November 2023 schrieb Schroeder den Gastbeitrag "Der doppelte Hass" für den Spiegel über die seiner Ansicht nach vordergründige Pro-Israel-Positionierung der AfD nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel für Israel, die sich jedoch die Tür für antisemitischen Hass offen lasse. Seit Oktober 2023 präsentiert Schroeder in der ARD sein wöchentliches Satire-Format Schroeder darf alles. Thema war unter Anderem (toxische) "Männlichkeit", die Abwesenheit der Väter und die Sprachlosigkeit vieler Männer.

Über seine eigene Familiengeschichte hat er erst kürzlich in dem  Vorwort seines 2023 erschienenen Buchs "Unter Wahnsinnigen – Warum wir das Böse brauchen" das erste Mal gesprochen. Sein Vater, ein gelernter Antiquar, saß wegen Betrugs jahrelang im Gefängnis. Als Schroeder zehn Jahre alt war, verschwand sein Vater damit aus seinem Leben.

Sendung: hr2-kultur, "Am Nachmittag", 19.12.2023, 17:10 Uhr