Sie war Schauspielerin, mit dem Fotografen Helmut Newton verheiratet und fotografierte 22 Jahre lang nur privat. Als ihr Mann krank war, sprang sie ein und ihre Karriere als Fotografin begann. Sie nannte sich Alice Springs, fotografierte wie ihr Mann Porträts, Akt und Mode – aber ganz anders und unvergleichlich. Jetzt zeigen die Opelvillen Rüsselsheim ihre Fotografien in einer Retrospektive, mit Arbeiten aus ihrem Nachlass.
Beate Kemfert über die Retrospektive der Bilder von Alice Springs in den Opelvillen Rüsselsheim||
Vor 300 Jahren wurde Immanuel Kant geboren, der wichtigste Denker der Aufklärung. Der Philosoph und Politikwissenschaftler Felix Heidenreich hat einen Roman geschrieben, der als eigenwilligster und unterhaltsamster Beitrag zum Kant-Jubiläum gilt. "Der Diener des Philosophen" ist der Titel des Romans, der den großen Denker humorvoll und literarisch beleuchtet.
Ob Naturheilkunde oder Wundermittel, die Apotheken-Umschau oder das wissenschaftliche Magazin - das Thema Natur und Medizin schafft es regelmäßig in die große Öffentlichkeit. Die neue Ausstellung im Senckenberg Naturmuseum bietet einen historischen Rückblick in die Jahrtausende, fragt wie Tiere sich selbst heilen und ob daraus Medikamente für den Menschen entstehen können.
Die Senckenberg-Kuratoren Adela Kutschke und Thorolf Müller über die Ausstellung "Natur und Medizin"||
Bernd Sucher hat seinen ersten Roman veröffentlicht, "Rahels Reise" (Secession Verlag): Darin geht es um fünf Generationen jüdischen Lebens, die durch die Jahrzehnte und über die Kontinente führen. Seine letzten drei Bücher über die jüdische Geschichte sieht er als Trilogie - warum er nun zur Fiktion greift, das gibt er hier preis. Und wie es ihm als Münchner Juden geht, seit der Antisemitismus wieder manifestt wird, im Land der Täter von damals.
C. Bernd Sucher bei Alf Haubitz im aktuellen Kulturgespräch||
...es könnte ja was Wichtiges eingelaufen sein! Oder ist beim letzten Krieg etwas Neues geschehen? Und dann sind da noch die privaten News. Und der Stress, den die sozialen Netzwerke verursachen sind da noch gar nicht dabei. "Zwischen Übersättigung und Erschöpfung", heißt es in dem Buch "Ich komme da nicht mehr mit" (Mosaik Verlag) des Journalisten und Buchautors Kester Schlenz.
Der Autor Kester Schlenz im Gespräch bei Daniella Baumeister||
Das Reden über das Wetter hat seine Unschuld verloren, konstatiert die Kulturwissenschaftlerin Birgit Schneider, denn das Nachdenken über den Klimawandel beschwört eine düstere Zukunft herauf – und das lässt uns schnell verstummen. Damit wir handeln können, brauchen wir neue Erzählformate!
Die Kulturwissenschaftlerin Birgit Schneider im aktuellen hr2-Kulturgespräch||
Seit Mitte März heißt es in vielen Kommunen: Heckenschneiden verboten und Hunde an die Leine, denn die Vögel nisten wieder. Und dass sie auf Partnersuche sind, das hören wir täglich – es wird gesungen, gezwitschert und gebalzt und das auch schon mal vor dem Morgengrauen. Was da genau los ist, darüber hat der Europreisträger und Vogelexperte Ernst Paul Dörfler ein Buch geschrieben: Das Liebesleben der Vögel.
Der Ornitholge und Buchautor Ernst Paul Dörfler im hr2-Sonntagsgespräch||
Er ist bekannt als Kommissar Faber im Dortmunder "Tatort", in der Fernsehserie "Weißensee" spielt er einen Stasi-Offizier. Jetzt hat er ein Buch geschrieben, über das Leben seiner Familie und sein eigenes - um die Erinnerungen festzuhalten. Die Idee dazu hatte er, als sein Vater dement wurde. Jörg Hartmann hat sich mit dem Schreiben seiner Autobiografie auch mit seinen eigenen Prägungen beschäftigt.
Schauspieler und Buchautor Jörg Hartmann bei Doris Renck im hr2-Kultugespräch am Nachmittag||
Kurt Racky ist Theologe und war bis zu seiner Pensionierung als evangelischer Pfarrer der Gemeinde Lißberg in der Wetterau tätig. In diese Zeit fiel sein ökumenisches Meisterstück, als er im Jahr 2004 die Bonifatius-Pilgerroute aus der Taufe hob, die zwischen den Städten Mainz und Fulda verläuft.
Martin Maria Schwarz im Gespräch mit dem Theologen Kurt Racky ||
Barbara Kingsolver ist Pulitzer-Preisträgerin und aktuell eine der wichtigsten literarischen Stimmen der USA. "Demon Copperhead" (dtv) heißt ihr neuer Roman, in dem sie von der Hoffnungslosigkeit, die in ihrem Land herrscht, erzählt. Sie war im Literaturhaus Frankfurt zu Gast.
Barbara Kingsolver stellt ihr Buch "Demon Copperhead" bei Dennis Scheck vor||
Mit seinem Buch "Februar 33" hatte der Literaturkritiker und Journalist Uwe Wittstock bereits für großes Aufsehen gesorgt. Darin konnte er darstellen, wie den Nationalsozialisten ein einziger Monat reichte, um ein demokratisches Land in eine Diktatur zu verwandeln und welche Folgen das für jüdische oder politisch missliebige Schriftsteller und Künstler hatte. Aber die damalige Flucht eines Großteils der deutschen Intelligentsia blieb nicht die einzige. Eine zweite Welle folgte 1940...
Was macht Adele Neuhauser anders als andere Fernsehermittlerinnen? Wie ist es für sie, beim Tatort mitzuspielen und kann sie sich ein Leben ohne Kommissarkollege Moritz Eisner alias Harald Krassnitzer überhaupt vorstellen? Immerhin haben die beiden vor zehn Jahren für ihren Tatort den Grimme-Preis bekommen. Nun bekommt sie den Deutschen Fernsehkrimi-Ehrenpreis.
Schauspielerin Adele Neuhauser bei Catherine Mundt im hr2-Sonntagsfrühstück||
Pianist Lang Lang verrät im Gespräch über sein neues Album mit französischer Klaviermusik wieso sein Lieblingstier beim "Karneval der Tiere" der Elefant ist, wie er sich mit seiner Frau darüber einigt, wer ans Klavier darf, was für ergreifende Geschichten er in seiner Fernsehshow "The Piano" zu hören bekommt und wieso bei ihm zuhause auch Deutsch gesprochen wird.
Der Pianist Lang Lang bei Bastian Korff in hr2-kultur am Nachmittag||
Als ehemalige Tennisprofi schreibt Andrea Petković gerne über ihren Sport, auch um den Übergang vom Tennis in die "richtige" Welt hinzubekommen. Nach ihren von der Kritik gelobten autobiografischen Erzählungen im Jahr 2020 ist jetzt ihr zweites Buch unter dem Titel "Zeit, sich aus dem Staub zu machen" erschienen (Kiepenheuer & Witsch).
Ex-Tennisprofi Andrea Petković bei Alf Haubitz in hr2-kultur am Nachmittag||
Brauchen wir den Feminismus noch? Seit dem Frauenwahlrecht 1919 hat sich viel getan, doch immer noch schaffen es Frauen schwer in Chefetagen und nach wie vor gibt es Gewalt und Diskriminierung im Alltag. Von einer echten Gleichberechtigung sind Frauen weit entfernt. Die Kulturjournalistin Bettina Schulte gibt in ihrem Buch "Heute ist ein guter Tag, das Patriarchat abzuschaffen" sieben Autorinnen das Wort
Die Kulturjournalistin Bettina Schulte bei Catherine Mundt||
Gesungene Texte sind nicht nur erbauliche, klangliche Verse, sondern transportieren oft bedeutende Inhalte. Sie erzählen von historischen Kämpfen, politischen Verbrechen oder kriegerischen Auseinandersetzungen. Oft muss ihre Botschaft verschlüsselt bleiben, um sich überhaupt durchsetzen zu können. Denn solche Lieder fallen immer wieder unter die diktatorische Zensur. An der Universität Marburg tagt man interdisziplinär, unter dem Titel "Lieder, die Geschichte schreiben".
Die Musikwissenschaftlerin Anne Holzmüller bei Catherine Mundt in hr2-kultur am Nachmittag||
170 Jahre Zeitgeschichte beherbergt das Bildarchiv Foto Marburg, darunter ein legendäres Foto der Uta von Naumburg und eine Sammlung von Baudenkmälern, von denen viele den Zweiten Weltkrieg nicht überstanden haben. Über zwei Millionen Bilder fasst das Archiv, das 1913 von einem Kunsthistoriker gegründet wurde und heute als Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte zur Philipps-Universität Marburg gehört.
Christian Bracht vom Bildarchiv Marburg in hr2-kultur am Nachmittag||
Der 3.3. ist der Welttag des Hörens. Dazu ist ein Spezialist zu Gast, der sich mit dem Hören auf eine ganz besondere Art beschäftigt. Das Fachgebiet des Psychologen Wolfgang Ellermeier an der TU Darmstadt ist die Psychoakustik. Sie erfahren, wie wir hören, warum manche Klänge unangenehm für uns sind und hören in die Lärmforschung hinein...
Akustik-Forscher Wolfgang Ellermeier im Gespräch zum Welttag des Hörens bei Ria Raphael||
Aktuell bemächtigt sich die AfD in den großen Automobilwerken des Themas: Arbeitsplätze gehen durch Digitalisierung und die Umstellung auf E-Mobilität im großen Maß verloren. Das Beschäftigungsniveau ist auf den niedrigsten Stand seit 1997 gefallen. Die Angst um den Arbeitsplatz und den Lebensstandard treibt die Arbeiter in die Arme der Populisten. Die AfD suggeriert: Wir können weitermachen wie bisher, Verbrennermotoren und Dieselfahrzeuge haben eine Zukunft.
Klaus Dörre über Ängste vor der Transformation Richtung E-Mobilität||
On the edge - Diese Filme erzählen Geschichten von Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben. Dabei ist ihre unkonventionelle Existenz mal selbst gewählt, mal Folge der Verhältnisse und spiegelt sich auch in einer Filmsprache wider, die neue Wege ausprobiert. In neun Filme, die abseits der gängigen Produktionswege entstanden sind, begleitet ein Streamingangebot der Deutschen Kinemathek die diesjährige Retrospektive der Berlinale.
Rainer Rother von der Deutschen Kinemathek über das kostenfreie Streaming||
Ein rundes Jubiläum, das gefeiert werden will! Im 30. Jahr kommen beim Theaterfestival "Starke Stücke" Inszenierungen aus acht Ländern nach Rhein-Main: Aus Belgien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Norwegen, der Schweiz, Spanien und Deutschland bringen sie Erzähl- und Tanztheater, Objekttheater und Artistik sowie interaktive Performances auf die Bühnen der Region. Wir sprechen mit Detlef Köhler aus dem Leitungsteam, der das Festival seit 25 Jahren begleitet.
Grüne-Soße- und Starke-Stücke-Macher Detlef Köhler im Gespräch bei Alf Haubitz in hr2-kultur am Nachmittag||
Genau vor vier Jahren, am 19. Februar 2020, fand der Terroranschlag von Hanau statt. Ein rechtsextremer Attentäter erschoss neun Menschen mit Migrationshintergrund und verwundete andere schwer. Danach erschoss er sich selbst, so dass es kein Gerichtsverfahren gab. Der Anschlag erschütterte die Republik und natürlich die Stadt Hanau. Für den Film "Einzeltäter - Hanau" ist Julian Vogel (Bild) für den Grimme-Preis in der Kategorie "Information und Kultur" nominiert.
Julian Vogel über seinen Dokumentarfilm "Einzeltäter - Hanau"||
Große Bekanntheit erlangte Christine Prayon als "Birte Schneider" aus der "ZDF heute-show", aber die Jahre zuvor war sie bereits auf Theaterbühnen und im Fernsehen unterwegs. Mit einer klassischen Schauspielausbildung in München und viel Humor sammelte sie erste Erfahrungen und erste Preise, 2006 etwa den "Goldenen Besen" auf dem Kleinkunst- und Kabarett-Festival in Stuttgart. Für Diskussionen sorgte ihr Abschied von der "heute-show".
Die Kabarettistin Christine Prayon über ihre "satirische Schein-Autobiografie"||
Der Name Nofretete bedeutet "Die Schöne ist gekommen". Die Büste der ägyptischen Königin, die im 14. Jahrhundert lebte, ist noch immer der Star auf der Berliner Museumsinsel. Vor hundert Jahren, im Frühjahr 1924, wurde sie zum ersten Mal in Berlin der Öffentlichkeit gezeigt. Die Nofretete wird immer wieder von Ägypten zurückgefordert und so liegt es nah, dass in diesem Jahr wieder über eine Rückgabe diskutiert wird.
Der Historiker Sebastian Conrad über "Die Königin" bei Alf Haubitz in hr2-kultur am Nachmittag||
Musik kann uns aufheitern, entspannen oder anregen, sie ist sogar auch als therapeutisches Mittel gefragt. Wie funktioniert das? Und kann Musik wirklich heilen? Elka Aurora, die eine musiktherapeutische Praxis in Wiesbaden betreibt, und im Vorstand der Deutsche Musiktherapie Gesellschaft sitzt, geht auf die Frage ein, wie Musiktherapie überhaupt funktioniert, in welchen Bereichen sie eingesetzt wird und wie Musik auf den Körper wirkt.
Die Musiktherapeutin Elka Aurora im Gespräch mit Anna Engel in hr2-kultur am Morgen||
Seit 19 Jahren pendelt sie jeden Tag zwischen Farm und Studio hin und her. Damit ist jetzt Schluss. Am 31. Januar präsentiert Judith Rakers zum letzten Mal die Tagesschau. Vor sechs Jahren ist die Fernsehmoderatorin und Autorin aufs Land gezogen, in der Nähe von Hamburg.
Judith Rakers bei Catherine Mundt im hr2-Sonntagsfrühstück||
"Was ich habe, will ich nicht verlieren, aber / wo ich bin, will ich nicht bleiben". Mit diesen Zeilen beginnt eines der bekanntesten Gedichte von Thomas Brasch. Es veröffentlichte es 1977, in dem Jahr, als er aus politischen Gründen die DDR verließ. Sie kennen dieses Paradox und haben es am eigenen Leib erlebt: Krieg, Kolonisierung und Migration. Hören sie in dieser Sendung Ralph Tharayil und Fiston Mwanza Mujila (Bild) im Gespräch mit Hadija Haruna Oelker.
Heute ist er eines der bekanntesten Gesichter in Sachen Polit-Satire und Kabarett: Florian Schroeder. Vor seinem Talent, Menschen zu imitieren, ist kaum jemand sicher. Ob Scholz, Söder oder TV-Moderatoren wie Markus Lanz, er bringt die Absurditäten der Menschen in seinen Darbietungen auf den Punkt. Als er August 2020 eingeladen wurde auf einer Demonstration vor Corona-Leugnern zu sprechen, führte er die Idee des Kabarett weiter in das reale Leben. Er spielte anfangs mit den Erwartungen des Publikums und nutzte den Auftritt für einen Appell, die Schutzmaßnahmen gegen COVID-19 einzuhalten. Auch in den folgenden Jahren hat er wiederholt Stellung bezogen: Bei seinem Auftritt im Februar 2023 beim Politischen Aschermittwoch der Kabarettisten kritisierte Schroeder die Friedensinitiative von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer scharf. Die "Friedensschwurbler sind die wahren Kriegstreiber", urteilte Schroeder. Am 13. November 2023 schrieb Schroeder den Gastbeitrag "Der doppelte Hass" für den Spiegel über die seiner Ansicht nach vordergründige Pro-Israel-Positionierung der AfD nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel für Israel, die sich jedoch die Tür für antisemitischen Hass offen lasse. Seit Oktober 2023 präsentiert Schroeder in der ARD sein wöchentliches Satire-Format Schroeder darf alles. Thema war unter Anderem (toxische) "Männlichkeit", die Abwesenheit der Väter und die Sprachlosigkeit vieler Männer. Über seine eigene Familiengeschichte hat er erst kürzlich in dem Vorwort seines 2023 erschienenen Buchs "Unter Wahnsinnigen – Warum wir das Böse brauchen" das erste Mal gesprochen. Sein Vater, ein gelernter Antiquar, saß wegen Betrugs jahrelang im Gefängnis. Als Schroeder zehn Jahre alt war, verschwand sein Vater damit aus seinem Leben.
Der Kabarettist Florian Schroeder bei Alf Haubitz ||
Am Dritten Advent, eine Woche vor Heiligabend, gestalten hr2-Hörerinnen und -Hörer das "Lyrikfrühstück". Vielen Dank fürs Mitmachen! Bevor es mit alter und neuer Weihnachtsmusik in 14 Konzerten der Union Europäischer Rundfunkanstalten losgeht, lesen wir die schönsten Gedichte vor.
Hertie kennt jeder, aber wer weiß schon, was, oder besser: wer sich dahinter verbirgt? Hertie nämlich leitet sich aus Hermann Tietz ab, der dem Kaufhaus seinen Namen gab. Der deutsche Kaufmann jüdischen Glaubens (1837 - 1907) hatte nach einigen Jahren in Amerika die Idee des großen Kaufhauses mit nach Deutschland gebracht und ein erfolgreiches Unternehmen gegründet. Ab 1926 wurde das Unternehmen von einer Hermann Tietz OHG geleitet - bis 1933 die Nazis kamen und das Kaufhaus 'arisierten'. Nach 80 Jahren wird nun der Arisierungsfall 'Hertie' aufgearbeitet. Der Historiker Ingo Köhler hat zusammen mit Johannes Bähr die Geschichte dieses Unternehmens geschrieben und erzählt im Gespräch in hr2-kultur, warum die Aufarbeitung so lange brauchte, wie der 'Arisierungsfall Hertie' aussah, und wie nach 1945 eine Wiedergutmachung erfolgte.
Es ist nicht mehr ganz jung: Das Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität Frankfurt am Main wurde im November 1963 von Professor Klaus Doderer gegründet. Auch im Jahr seines 60. Geburtstages ist es noch immer ziemlich einmalig. Zwar gibt es eine unübersichtlich hohe Zahl literaturwissenschaftlich ausgerichteter Studiengänge an deutschen Hochschulen. Wer sich aber für die wissenschaftliche Beschäftigung mit Kinder- und Jugendliteratur im Speziellen interessiert oder über den aktuellen Stand deutscher Kinder- und Jugendliteraturforschung informieren möchte, der kommt nach Frankfurt. Das Institut an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, geleitet von Professorin Ute Dettmar stellt eine der wichtigsten Anlaufstellen im deutschsprachigen Raum dar. Sie spricht mit Moderator Alf Haubitz.
Professorin Ute Dettmar über Kinder- und Jugendliteratur||
Der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie hat den Friedenspreis im Rahmen der 75. Frankfurter Buchmesse erhalten. Der Schriftsteller, der im August vergangenen Jahres in den USA bei einem Attentat auf offener Bühne lebensgefährlich verletzt wurde, und erst kürzlich seinen Roman "Victory City" veröffentlichte, wurde auch für seine Unbeugsamkeit und seine Lebensbejahung geehrt. Die Laudatio auf ihn hält Daniel Kehlmann.
Der Mitschnitt von der Verleihung des Friedenspreises in volle Länge||
In Israel und im Gaza-Streifen herrscht Krieg. Nach den Angriffen der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas auf Israel am Samstag folgen die Gegenschläge. Meron Mendel, seit 2010 Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, kennt die Verhältnisse in Israel, hat dort Familie. Seit dem Wochenende ist er ununterbrochen am Telefon, um sich nach seiner Familie, nach Freunden und Angehörigen zu erkundigen - welches Rezept hat er zur Lösung dieses brutalen Konflikts?
Meron Mendel im hr2-Kulturgespräch bei Catherine Mundt||
Die Journalistin, Moderatorin und Autorin Natalie Amiri bekommt den Kasseler Preis "Glas der Vernunft". Die Deutsch-Iranerin hat unter anderem aus Krisengebieten berichtet, vor allem aus Syrien und Afghanistan und dem Iran, sie moderiert den ARD-Weltspiegel, sie hat fünf Jahre das ARD Studio in Teheran geleitet und eins ihrer aktuellen Bücher geht um "Die mutigen Frauen im Iran". Im hr2-Gespräch mit Daniella Baumeister nimmt sie zum Friedensnobelpreisträgerin an die inhaftierte Narges Mohammadi Stellung.
Natalie Amiri über die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi||
Ulrike Draesner verbindet in ihren Figuren ein Jahrhundert von Krieg und Nachkrieg, Flucht, Vertreibung und Gewalt. Wie schreibt man darüber, was den Frauen im Krieg geschieht, was ihnen die Sprache nimmt und dennoch weitermachen lässt. Wie Menschen verwandelt werden, darüber sprechen wir mit Ulrike Draesner vor ihrer Lesung im Literaturhaus Frankfurt in hr2-kultur.
Ulrike Draesner bei Alf Haubitz über ihren neuen Roman "Die Verwandelten"||
Ulrike Herrmann ruft das Ende des Kapitalismus aus. Zwar hat diese Wirtschaftsform Demokratie und Wohlstand, ein längeres Leben, mehr Gleichberechtigung und Bildung befördert. Zugleich ruiniert der Kapitalismus jedoch Klima und Umwelt, sodass die Menschheit nun existenziell gefährdet ist. Die Klimakrise verschärft sich täglich, aber konkret ändert sich fast nichts. Die Treibhausgase nehmen ungebremst und dramatisch zu. Dieses Scheitern ist kein Zufall, denn die Klimakrise zielt ins Herz des Kapitalismus. Wohlstand und Wachstum sind nur möglich, wenn man Technik einsetzt und Energie nutzt. Leider wird die Ökoenergie aus Sonne und Wind aber niemals reichen, um weltweites Wachstum zu befeuern. Die Industrieländer müssen sich also vom Kapitalismus verabschieden und eine Kreislaufwirtschaft anstreben, in der nur noch verbraucht wird, was sich recyceln lässt. Wirtschaftsexpertin und Bestseller-Autorin Ulrike Herrmann erklärt verständlich und messerscharf in ihrem neuen Buch, warum wir ein "grünes Schrumpfen" brauchen. Aber wie soll man sich dieses grüne Schrumpfen vorstellen? Das beste Modell ist ausgerechnet die britische Kriegswirtschaft ab 1940.
Seit 1952 kommen junge Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt zum ARD-Musikwettbewerb nach München. Er gilt als der größte und einer der renommiertestenen Wettbewerbe für klassische Musik überhaupt. Viele Interpreten sind hier als junge Künstler gefördert worden - und sind heute weltberühmt. Der Wettbewerb wird anteilig von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bezuschusst. Doch jetzt soll bzw muss gespart werden...
Meret Forster, BR-Redakteurin und Leiterin des Internationalen ARD-Musikwettbewerbs, über die geplanten Kürzungen||
Wolfgang Koeppen, Peter Rühmkorf, Helga M. Novak, Robert Gernhardt, Herta Müller, Wolfgang Hilbig, Angelika Klüssendorf, Thomas Melle, Anne Weber und Marion Poschmann – das sind nur einige Namen in der illustren Reihe des Preises. Ein Rückblick mit Gedichten, Reden und Originaltönen der Autorinnen und Autoren, sowie Erinnerungen der Buchhändlern Monika Steinkopf.
Was ist ein Hörspiel? Robert Schoen wollte sich dem Zufall so anbiedern, dass aus seinen Aufnahmen eine Rundfunkgroteske entsteht, die an den ästhetischen Grenzen des Genres Hörspiel herumstrolcht. Seine hr-Produktion "Entgrenzgänger II" ist jetzt mit dem renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet worden.
Entscheidet sich unsere Zukunft an den Schulen? Ja, so sagt es das Buch "Demokratie in die Köpfe" (Hirzel) von Klaus Zierer und Julian Nida-Rümelin. Sie erklären, warum Bildung unerlässlich ist für eine funktionierende Demokratie, schauen mit kritischem Blick auf unser Bildungssystem und sparen auch nicht mit Ratschlägen an die Politik, wie es besser gehen könnte. Klaus Zierer ist Professor für Pädagogik in Augsburg.