Ulrike Herrmann

Ulrike Herrmann ruft das Ende des Kapitalismus aus. Zwar hat diese Wirtschaftsform Demokratie und Wohlstand, ein längeres Leben, mehr Gleichberechtigung und Bildung befördert. Zugleich ruiniert der Kapitalismus jedoch Klima und Umwelt, sodass die Menschheit nun existenziell gefährdet ist. Die Klimakrise verschärft sich täglich, aber konkret ändert sich fast nichts. Die Treibhausgase nehmen ungebremst und dramatisch zu. Dieses Scheitern ist kein Zufall, denn die Klimakrise zielt ins Herz des Kapitalismus. Wohlstand und Wachstum sind nur möglich, wenn man Technik einsetzt und Energie nutzt. Leider wird die Ökoenergie aus Sonne und Wind aber niemals reichen, um weltweites Wachstum zu befeuern. Die Industrieländer müssen sich also vom Kapitalismus verabschieden und eine Kreislaufwirtschaft anstreben, in der nur noch verbraucht wird, was sich recyceln lässt. Wirtschaftsexpertin und Bestseller-Autorin Ulrike Herrmann erklärt verständlich und messerscharf in ihrem neuen Buch, warum wir ein "grünes Schrumpfen" brauchen. Aber wie soll man sich dieses grüne Schrumpfen vorstellen. Das beste Modell ist ausgerechnet die britische Kriegswirtschaft ab 1940.

Sendung: hr2-kultur, "Am Nachmittag", 06.09.2023, 17:15 Uhr