1806 gründeten 16 süd- und westdeutsche Fürsten den "Rheinbund", eine Militärallianz mit dem Kaiserreich Frankreich und unter dem Protektorat Napoleons. Preußen, das nicht zum Rheinbund gehörte, zog nun mit Russland gegen Napoleon in den Krieg – doch verlor nach den Niederlagen in den Schlachten von Jena und Auerstedt im Jahr 1806 die Hälfte seines Territoriums.

Wenig später gab es kein Gebiet mehr im ehemaligen Heiligen Römischen Reich, das nicht im Machtbereich Napoleons lag. Der führte den "code civil" ein und bildete größere Regierungseinheiten mit straffer Verwaltung. Auch Preußen begann sich unter dem Druck der Niederlage auf verschiedenen Gebieten zu reformieren.

Doch 1813 endete die Vormachtstellung Napoleons mit der Völkerschlacht von Leipzig. Auf dem Wieder Kongress verabschiedeten daraufhin die europäischen Großmächte unter dem Vorsitz des Fürsten von Metternich die politische Neuordnung Europas. Steigende soziale und politische Unzufriedenheit führte jedoch 1848 zur Märzrevolution.

Experte ist der Bielefelder Historiker Hans-Ulrich-Ulrich Wehler, der mit seinem vierbändigen Werk über die deutsche Wirtschafts- und Sozialgeschichte das Geschichtsbild des 19. Jahrhunderts entscheidend geprägt hat.

hr 2013

Sendung: hr2-kultur, "Feature", 14.05.2023, 18:04 Uhr.