Auschwitz steht für eines der schrecklichsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte und ist Teil der fast schon ritualisierten deutschen Erinnerungskultur. Bis heute allerdings kaum wahrgenommen sind schriftliche Quellen, die im Augenblick des Erlebens der erlittenen Hölle entstanden.

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Nur sechs dieser einzigartigen Zeugnisse haben die Katastrophe überdauert. Es sind Tagebuchaufzeichnungen von Mitgliedern des sogenannten »Sonderkommandos« in den Gaskammern von Auschwitz. Jüdische Männer, die dazu gezwungen wurden, ihre Glaubensbrüder und -schwestern in die Gaskammern zu führen, um sie wenig später in den Verbrennungsöfen zu "entsorgen". Diese Texte wurden unter unmenschlicher Anspannung geschrieben und unter den Gaskammern als Kassiber in der Asche der vergasten Leidensgenossen versteckt. In bis heute andauernden Restaurierungs- und Übersetzungsarbeiten konnten sie fast vollständig wiederhergestellt werden. Alle sechs dieser zentralen Dokumente des Holocaust sind von dem in Freiburg lebenden russischen Historiker Pavel Polian in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Briefe aus der Hölle“ herausgegeben worden. Die Opfer legen Zeugnis anhand ihrer eigenen Beschreibungen und Berichte ab, um sich so ihre Identität und Menschenwürde zurückzuerobern. Dieser Intention folgend hat der Musiker und Autor Andreas Weiser eine Auswahl der Dokumente für das Hörspiel getroffen und in eine zeitliche Reihenfolge montiert.

Mit: Martin Engler, Tonio Arango, Robert Gallinowski, Patrick Güldenberg, Matthias Bundschuh, Wolfram Koch, Nina Ernst

Komposition, Bearbeitung und Regie: Andreas Weiser

Produktion: hr 2021 | ca. 97 Min.

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Sendung: hr2-kultur, "Hörspiel", 04.05.2025, 14:04 Uhr.

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