Prometheus, der für die Menschen das Feuer geraubt hatte, wurde von den Göttern zur Strafe an den Kaukasus geschmiedet und später von Herakles befreit. Zu seinem Hörstück in 9 Bildern sagt Heiner Goebbels:

"Dem Hörstück liegt ein Prosatext zugrunde, den Heiner Müller mit einem erratischen Block in sein Theaterstück Zement gesetzt hat, und an dem das Leben sich die Zähne ausbeißt, weil es ihm mit seinen eigenen Mitteln nicht gerecht werden kann. Ich versuche aber, mit selbständigen musikalischen Mitteln […], die in der Ausdruckshierarchie nicht unter, sondern neben dem Text rangieren, mindestens zweierlei hörbar zu machen: Die große Faszination, die die unvorstellbaren Dimensionen von Arbeit und Zeit, Kot und Gestank auf mich ausüben, und die neuen politischen Perspektiven der Arbeit am Mythos, mit denen Müller den Doppelcharakter des Prometheus humorvoll ausstattet. Einmal ist er als Feuerräuber Helfer der Menschen, zum anderen ist er Gast am Tisch der Götter – und der Vorteile dieses Privilegs ist er sich durchaus bewusst."

Mit Otto Sander, Heiner Müller, Walter Raffeiner u.a.

Komposition & Regie: Heiner Goebbels
hr/SWF 1985 | 47 Min.

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Sendung: hr2-kultur, "Hörspiel", 30.07.2022, 16:00 Uhr.

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