Tragische Dreieckgeschichte im Spiegel patriarchalischer Gesellschaftsnormen
Hörspiel | Malina | Von Ingeborg Bachmann 1/2
Mit Nina Kunzendorf
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"Es war Mord". Mit diesem berühmt gewordenen Satz endet der rätselhafte Liebesroman von Ingeborg Bachmann, der in einer meisterhaften Komposition aus inneren Monologen, Märchen, Briefen, fiktiven Dialogen und Telefonaten von einer ungewöhnlichen Dreiecksgeschichte erzählt.
Das weibliche, namenlose Ich lebt mit ihrem Mann Malina, liebt aber Ivan – der diese Liebe nicht gleichermaßen erwidert. Ivan wird zum heiligen Fluchtpunkt, und das Telefon – oft das einzige Mittel zur Kommunikation mit der Außenwelt – wird zum quälenden Altar ihrer taumelnden Sehnsucht. Innere Schauplätze verschmelzen zunehmend mit äußeren Erscheinungen; ein Vexierspiel aus Missbrauch, historischer Schuld und seelischer Zerstörung entsteht.
Bis heute ist Malina eine leidenschaftliche Beschwörung der Unmöglichkeit der Liebe und ein Zeugnis weiblicher Identitätssuche in der Beziehung zu Männern.
Mit Nina Kunzendorf, Edmund Telgenkämper und Christoph Luser.
Hörspielbearbeitung & Regie: Bernadette Sonnenbichler
Musik: Martina Eisenreich
hr/DAV 2020 | je 78 Min.