Joachim, ein ehemals erfolgreicher Wirtschaftsexperte, findet beim Umzug sein Tagebuch vom Herbst 1990. Es handelt sich um Notizen, die hauptsächlich seine Gespräche mit der rätselhaften alten Dame Josefine K. festhalten.

Sie blickt auf eine Karriere als Sängerin zurück und spricht gerne ohne Selbstzensur und Rücksicht auf Konvention oder Logik.

Während Joachim zwischen Frauengeschichten und erfolgreicher Karriereplanung sein Leben lebt, ist er aber immer wieder von den Erzählungen Josefines angezogen. Aber er zweifelt: Kann Josefine überhaupt singen? Wie hat sie in der Nazizeit gelebt? Wovon lebt sie heute, und welche Rolle spielt ihre polnische Dienerin Fryda? Auf seine Nachfragen wird sein eigenes Leben von dieser liebenswürdigen, aber »militanten Konservativen« in Frage gestellt.

Hans Magnus Enzensberger, geboren am 11. November 1929 in Kaufbeuren/Allgäu, gehört zu den vielseitigsten wie auch kritischsten deutschen Autoren. Für den hr schrieb er »Josefine & ich« zeitgleich zu seiner 2006 erschienenen gleichnamigen Erzählung. Enzensberger starb am 24. November 2022 im Alter von 93 Jahren.

Mit Gisela Trowe , Werner Wölbern, Simone von Zglinicki und Sascha Icks

Regie: Leonhard Koppelmann
Musik: Henrik Albrecht
hr 2006 | 78 Min.