Isaiah Collier & The Chosen Few beim Deutschen Jazzfestival Frankfurt

Am Mikrofon: Sarah Seidel

Mit dem 1998 in Chicago geborenen Isaiah Collier präsentiert dass Frankfurter Jazzfestival einen amerikanischer Hoffungsträger auf dem Tenorsaxofon. Als Elfjähriger fand er mit dem Saxofon "sein" Instrument, weil dessen Klang so nah an der menschlichen Stimme ist. John Coltrane verkörpert für ihn genau das und sein nie erlahmender Erkundungsdrang beeindruckt Collier nachhaltig. Sein zweites Album "Cosmic Transition" (2020) wirkt wie die ekstatische Wiedergeburt von Tranes epochalem "A Love Supreme". Der gertenschlanke Youngster mit dem Look eines Intellektuellen entwickelt eine Kraft und Ausdauer auf dem Saxofon, die man ihm auf den ersten Blick nicht zutrauen würde. Er singt, spricht und schreit durch sein Horn, erfindet und entwickelt Motive, schneidet rasante Schneisen durchs musikalische Geschehen und erzeugt immense Spannung.  

Sendung: hr2-kultur, "Jazzfacts", 19.10.2022, 22:30 Uhr