Komponist, Klarinettist und Dirigent: Jörg Widmann ist eine vielseitige Musikerpersönlichkeit. Zusammen mit dem Ensemble Modern hat er für sein Porträt-Konzert ein Programm aus eigenen Werken und der Komposition des Spaniers Guillem Palomar zusammengestellt.

Am Mikrofon: Ursula Böhmer

Ensemble Modern
Leitung: Jörg Widmann

Jörg Widmann (* 1973):
"Freie Stücke" (2002) für Ensemble
"Quintett" (2006) für Oboe, Klarinette in A, Horn, Fagott und Klavier (2006)
Liebeslied - für acht Instrumente (2010)
"Tartaros (Labyrinth VII)" (2022) für 13 Instrumente (Deutsche Erstaufführung)

Guillem Palomar (* 1997): "Volta" (2022) für Ensemble

(Aufnahme vom 17. Dezember 2022 aus dem Mozart Saal)

1973 in München geboren, sucht Jörg Widmann in seinen Kompositionen immer wieder Bezüge zu längst vergangenen Klangwelten - besonders Mozart und Schumann sind Inspirationsquellen für ihn. Rückbezüge finden sich bei ihm auch in der Form - wenn er beispielsweise in seinem 2010 entstandenen "Liebeslied" auf die Gattung Lied zurückgreift, daraus dann aber ein reines Instrumentalstück macht. Oder in dem Stück "Quintett" von 2006 seinem Idol Mozart zum 250. Geburtstag gratuliert - und sich in der Besetzung an dessen Klavierquintett orientiert. Erst vor kurzem entstanden ist Widmanns Ensemble-Stück "Tartaros" - eine neue Folge in seiner Labyrinth-Kompositionsreihe.

Der Spanier Guillem Palomar hat bei Jörg Widmann an der Barenboim-Said-Akademie in Berlin studiert. 1997 in Barcelona geboren, ist es für ihn wichtig, die eigenen Komfortzonen zu verlassen und die Perspektiven zu wechseln, wie er sagt. Nachzuhören ist das auch in seinem neuen Werk "Volta", das 2022 im Auftrag des Ensemble Modern entstand.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 23.02.2023, 20:04 Uhr.