Von Richard Wagner grenzte sich die musikalische Avantgarde ab. Er galt als Vertreter der Tradition und Lieblingskomponist Hitlers. Doch bei den Darmstädter Ferienkursen, dem "Bayreuth" der Nachkriegsavantgarde, nisteten sich manche seiner Ideen im Unbewussten und Bewusstsein der Neuen Musik ein.
Die Komponistin Georgia Koumará liebt große Dichten, hohes Tempo, harte Beats und Drumsets. Bis an die Grenze des Machbaren setzt sie in ihrer Musik auf extreme Virtuosität.
Das hr-Sinfonieorchester spielt Zeitgenössisches aus Island - und hat dazu Schlagzeuger Martin Grubinger eingeladen, der sich in diesem Jahr von den Konzertbühnen verabschieden will.
Seit 2008 gibt es die Initiative, für 365 Tage ein Musikinstrument in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen. Für das Jahr 2023 haben die Landesmusikräte im Deutschen Musikrat die Mandoline gekürt, ein Instrument, das seit langem schon auch zur Neuen Musik gehört.
Mehr als zwanzig Kammermusik-Kompositionen, entstanden zwischen 1963 und 1992, kombiniert die Kanadierin Norma Beecroft (* 1934) mit ausgetüftelten elektroakustischen Sphären.
Das Steckenpferd des 1952 geborenen Wolfgang Heisig ist die Mechanische Musik. Sein frei assoziierendes Denken ermöglicht ihm zusammen mit einem unbeirrbar spielerischen Geist Werke voller Ironie, (Selbst-)Kritik und überraschender Klarheit.
Das Ensemble Modern lädt junge Komponistinnen und Komponisten zu einem Workshop, dem Internationalen KomponistInnen-Seminar ein, und anschließend gibt es ein Konzert bei der cresc-Biennale in Frankfurt. Im Zentrum der gemeinsamen Arbeit steht das Kurzgedicht "Me We" von Muhammad Ali, dem weltberühmten Boxer und Menschenrechtler.
Das ebenso vielseitige wie umfangreiche, sozial und humanitär höchst engagierte Werk des Komponisten Dieter Kaufmann ist geprägt von sonor-szenischen Experimenten und elektroakustischen Welt-Verdichtungen.
Ein Klang-Raum-Erlebnis in drei Teilen zum 100. Geburtstag von György Ligeti, voller Überraschungen und Kontraste zwischen Renaissance und 21. Jahrhundert, Instrumenten, Stimmen und Elektronik und 100 Metronomen als Hauptakteure.
Ursprüngliche und hochentwickelte Instrumentarien, elementare und differenzierte Ausdrucksformen sind in der Musik von Frank Denyer aufs Engste miteinander verbunden. Seine Werke meiden die große Geste, entfalten sich oft zögerlich, voller Brüche und ephemerer Einzelaktionen, so als müsste sich die Musik stets aufs Neue ihrer selbst vergewissern. So entstehen künstlerisch zwingende Artefakte der Schönheit und Zerbrechlichkeit menschlichen Daseins.
Ein Kosmos aus Klängen und Worten: Was der amerikanische Komponist John Cage geschaffen hat, ist bis heute einmalig. Musik war für ihn in erster Linie "das, was es zu hören gibt, und nicht, was man zu hören erwartet".
An kaum einem Protagonisten der Avantgarde haben sich die Geister so sehr geschieden wie an John Cage (1912-1992). Unbestritten ist dagegen, dass seine Ideen ihre Wirkung nicht verfehlt haben - und bis heute wirken. "Ich habe nichts zu sagen, und ich sage es", lautet eines von Cages Aperçus, mit denen er den Kunstbegriff sanft erschüttert.
Bereits 1952 erkennt die italienische Pianistin, Komponistin und Klangforscherin Teresa Rampazzi (1914-2001), dass die Klangsynthese ein ganz entscheidender Weg ist, um die Grenzen tonaler Musik zu überwinden.
Expressive Askese prägt das Werk der in Berlin lebenden Komponistin Zeynep Gedizlioğlu. Ihre Musik ist verdichteter Ausdruck bis hin zur konkreten politischen Stellungnahme und spielt mit Aspekten von An- und Abwesenheit, von Klang und Stille. Radikal befragt sie ihre Klangmaterialien und die eigene Rolle als Komponistin.
Expressive Askese prägt das Werk der in Berlin lebenden Komponistin Zeynep Gedizlioğlu. Ihre Musik ist verdichteter Ausdruck bis hin zur konkreten politischen Stellungnahme und spielt mit Aspekten von An- und Abwesenheit, von Klang und Stille. Radikal befragt sie ihre Klangmaterialien und die eigene Rolle als Komponistin.