"Black Lives Matter"? Auch in der Neuen Musik-Szene wurde das Thema jahrzehntelang verdrängt. Das Ensemble Modern engagiert sich seit einiger Zeit regelmäßig auch für die "People of Color"-Komponistinnen und -Komponisten. Diesmal bringt es den "Song of the Shank" des in New York lebenden, derzeit in Berlin arbeitenden Afro-Amerikaners George Lewis zur Uraufführung.

Gwendolyn Brown, Alt
Hermann Kretzschmar, Klavier
Ensemble Modern
Leitung: Vimbayi Kaziboni

Fred Frith (*1949): Which it is (2021) (Deutsche Erstaufführung)
George Lewis (*1952): Song of the Shank (2023) Monodrama auf ein Libretto von Jeffery Renard Allen nach seinem gleichnamigen Roman
(Uraufführung)

(Aufnahme vom 5. Juni 2023 aus dem Mozart Saal)

In seinem Monodrama "Song of the Shank" setzt sich George Lewis mit Rassismus und Diskriminierung in der westlichen Kultur auseinander. Und er errichtet dem blinden Pianisten und Komponisten Tom Wiggins ein klingendes Denkmal. Tom Wiggins wurde Ende des 19. Jahrhunderts international als Wunderkind am Klavier gefeiert, geriet nach seinem Tod aber schnell in Vergessenheit. Lewis‘ Monodrama basiert auf einem Libretto des US-amerikanischen Schriftstellers Jeffery Renard Allen (*1962).

Dem stellt das Ensemble Modern das Stück "Which it is" des britischen Komponisten und Multi-Instrumentalisten Fred Frith gegenüber. Frith hat seine Karriere in der Rock- und Folkmusik-Welt gestartet, in Bands wie Henry Cow, Art Bears und Skeleton Crew. Sein Ensemble-Stück "Which it is" ist also nicht von ungefähr auch von der Dance-Music der 1970er Jahren inspiriert.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 21.12.2023, 20:04 Uhr.