Antike Mythologie, spirituell inspirierter Tanz und Shakespeare'sche Fantasie-Welten. Das ist der Stoff, aus dem dieses Forum N seine Spannung und Faszination bezieht und mit dem der britische Dirigent Duncan Ward zugleich eine Lanze bricht für das anglo-amerikanische Musikschaffen des 20. und 21. Jahrhunderts.

José Luis García Vegara, Oboe
Leitung: Duncan Ward

Samuel Barber (1910-1981): Medea's Dance of Vengeance
Geoffrey Gordon (*1968): Creavit Deus Hominem - Oboenkonzert (Auftragswerk des hr - Uraufführung)
Gary Carpenter (*1951): Fred & Ginger (Deutsche Erstaufführung)
Michael Tippett (1905-1998): Ritual Dances aus "The Midsummer Marriage"

(Aufnahme vom 2. Juni 2023 aus dem hr-Sendesaal)

In "Medea's Dance of Vengeance" kondensiert der Amerikaner Samuel Barber eine für die Tänzerin Martha Graham komponierte Ballettmusik zu einem kompakten Konzertstück über die zentrale mythologische Figur, während sein Landsmann Geoffrey Gordon sich religiöser Assoziationen für das tänzerische Wechselspiel eines neuen Konzerts für Oboe und Orchester bedient, das vom hr-Sinfonieorchester in Auftrag gegeben wurde.

In "Fred & Ginger" lässt sich der Brite Gary Carpenter von zwei Tanz-Heroen des frühen amerikanischen Kinos zu einer originellen Musik mit abstraktem Grundkonzept anregen, dessen Material New Yorker Songwritern der 1930er Jahre ebenso vertraut gewesen wäre wie frühen Schönbergianern. Und der Grand Segnieur der britischen Moderne Michael Tippett bereichert das Konzert mit den "Ritual Dances" aus seiner Oper "The Midsummer Marriage" um weitere Tanz-Facetten.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 16.11.2023, 20:04 Uhr.