Die amerikanische Dirigentin Karina Canellakis und Lars Vogt beim hr-Sinfonieorchester mit einem wiederentdeckten Strawinsky-Werk, einem Parade-Klavierkonzert Beethovens sowie dem "Konzert für Orchester" von Bartók.

Lars Vogt, Klavier n
Leitung: Karina Canellakis

Strawinsky: Chant funèbre
Beethoven: 3. Klavierkonzert c-Moll op. 37
Bartók: Konzert für Orchester

(Aufnahme vom 31. März und 1. April 2022 aus dem Großen Saal)

"Am Anfang versuche ich, dem Orchester nur zuzuhören. Die ersten zehn, fünfzehn Minuten versuche ich nicht zu sprechen und nur wenig vorzugeben. Es geht um das Kennenlernen. Dirigieren ist zuerst Zuhören." - so beschreibt Karina Canellakis die Situation am Pult eines für sie neuen Orchesters. Beim hr-Sinfonieorchester debütierte die in New York geborene Dirigentin u.a. mit Béla Bartóks "Konzert für Orchester" - einem Werk, das als ein echter Prüfstein gilt für jedes Orchester und ebenso für das Miteinander von Orchesterleitung sowie Musikerinnen und Musikern. Doch Pult-Debüts ist Karina Canellakis, von Sir Simon Rattle zur Taktstock-Karriere ermuntert, gewohnt - gehört sie doch zu jener Generation von Dirigentinnen, die seit den 2010er Jahren immer regelmäßiger eingeladen wird von den großen US-amerikanischen und europäischen Orchestern.

Lars Vogt

Auch Klavierspielen ist Zuhören, jedenfalls legte dies das so reflektierte, gänzlich uneitle Spiel von Lars Vogt nahe, diesem ganz Großen unter den deutschen Pianisten, der leider wenige Monate nach diesem Konzert starb. Zuhören, in sich hinein hören: "Mich interessieren nur die Komponisten, die meine Seele bewegen", sagte Lars Vogt, der in diesem hr-Sinfoniekonzert Beethovens drittes Klavierkonzert präsentierte.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 16.01.2024, 20:04 Uhr.