Klassik, Romantik - und Zeitgenössisches: Das bot das Trio Gaspard bei den Traunsteiner Sommerkonzerten. Dabei kombinierte es Werke von Haydn und Smetana mit Stücken des 1940 verstorbenen Russlandschweizers Paul Juon und der britischen Zeitgenossin Charlotte Bray.

Trio Gaspard:
Jonian Ilias Kadesha, Violine
Vashti Hunter, Violoncello
Nicholas Rimmer, Klavier

Haydn: Klaviertrio Nr. 19 g-Moll
Paul Juon: Litaniae op. 70
Charlotte Bray (*1982): That Crazed Smile
Smetana: Klaviertrio g-Moll op. 15

(Aufnahme vom 3. September 2022 aus dem Kulturforum Klosterkirche Traunstein)

Sie stammen aus Griechenland, Großbritannien und Deutschland - und spielen seit 12 Jahren zusammen: Die Drei vom "Trio Gaspard" arbeiten regelmäßig auch mit einem der Gründungsmitglieder des Alban-Berg-Quartetts, Hatto Beyerle, zusammen, der sie einmal als "das beste Klaviertrio, das ich jemals hatte oder hörte" beschrieb. Die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten gehört zum Selbstverständnis des Trios ebenso, wie vergessenes Repertoire wieder aus den Archiven zu holen.

Zu den nicht ganz so gängigen Komponisten auf deutschen Bühnen zählt auch der Spätromantiker Paul Juon, der fast vierzig Jahre an der Berliner Hochschule für Musik wirkte - bevor er Nazi-Deutschland in den 1930er Jahren den Rücken kehrte und sich in der Schweiz niederließ.

Zeitgenössische Töne schlägt das Trio Gaspard dann in dem Stück der 1982 geborenen britischen Komponistin Charlotte Bray an, die sich in ihrem Stück "That Crazed Smile" von Shakespeares "Sommernachtstraum" inspirieren lässt. Gerahmt wird das Programm von Haydns zweitem Klaviertrio, das 1794 in London entstand - und von Smetanas Klaviertrio in g-Moll: Einer Trauermusik, die er 1855 als Hommàge an seine verstorbene Tochter schrieb.

Anschließend:
Telemann: Ouvertüre e-Moll TWV 55:e1 (Sebastian Wittiber und Thaddeus Watson, Flöte / hr-Sinfonieorchester / Alejandro Rutkauskas)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 29.01.2023, 20:04 Uhr.