Wie war die Beziehung zwischen Erde und Mensch im Barock, wie war die Religiosität und die Spiritualität der Menschen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Konzert des "Hathor Consort" unter der Leitung von Romina Lischka.

Hannah Morrison, Sopran
Marnix de Cat, Countertenor
Charles Daniels, Tenor
Johannes Andreas Wolf, Bass
Hathor Consort
Romina Lischka, Viola da gamba und Leitung

Johann Christoph Bach (1642-1703): Es ist nun aus mit meinem Leben
Matthias Weckmann (ca. 1616-1674): Zion spricht
Johann Christoph Bach: Wie bist Du denn, o Gott
Franz Tunder (1614-1667): An Wasserflüssen Babylon
Matthias Weckmann: Wie liegt denn die Stadt so wüste
Matthias Weckmann: Wenn der Herr die Gefangenen zu Zion erlösen wird
Matthias Weckmann: Kommet her zu mir alle
Johann Christoph Bach: Ach dass ich Wassers gnug hätte
Matthias Weckmann: Weine nicht

(Aufnahme vom 22. Januar 2024 aus Wien)

Das Gamben-Ensemble und die Sänger haben für den Abend Werke von Komponisten des 17. Jahrhunderts ausgewählt, die sich inhaltlich mit dieser Thematik befassen. Wie zum Beispiel "Es ist nun aus mit meinem Leben" von Johann Christoph Bach (ältester Sohn von Heinrich Bach in Arnstadt). Das Werk setzt sich mit dem Moment des Todes auseinander. Mit dem Moment, in dem der Körper wieder zu Erde wird und beide Elemente miteinander verschmelzen. Oder auch Kompositionen wie "Wie liegt denn die Stadt so wüste" von Matthias Weckmann, einem der zentralen Repräsentanten der Barockmusik in Norddeutschland. Dieses Werk basiert auf einem Textausschnitt aus den Klageliedern des Jeremias, also einem biblischen Text, in dem es um Wut und Zerstörung geht, und thematisiert, was Menschen anderen Menschen und ihrer Umwelt antun können.

Anschließend:
Adolf Mišek: 2. Kontrabasssonate e-Moll op. 6 (Toby Hughes / Benjamin Powell, Klavier)
Amy Beach: Violinsonate a-Moll op. 34 (Judith Stapf / Marco Sanna, Klavier)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 24.06.2024, 20:03 Uhr.