Yulianna Avdeeva gewann 2010 den Warschauer Chopin-Wettbewerb, und bemerkenswert dabei: sie war die erste Frau seit dem Titelgewinn Martha Argerichs 1965. 2010 war auch für den Dirigenten Andris Poga ein gutes Wettbewerbsjahr: Da gewann der junge Lette den Internationalen Dirigierwettbewerb "Jewgeni Swetlanow" in Montpellier und wurde daraufhin Assistent von Paavo Järvi.

Yulianna Avdeeva, Klavier
Leitung: Andris Poga

Mussorgskij: Eine Nacht auf dem kahlen Berge
Prokofjew: 2. Klavierkonzert g-Moll op. 16
Rachmaninow: 3. Sinfonie a-Moll op. 44

(Aufnahmen vom 19. und 20. Januar aus dem Großen Saal)

Andris Poga dirigiert.

Mittlerweile ist Poga Chefdirigent des Lettischen Nationalorchesters in Riga - und bekannt für seine ausgeklügelten Interpretationen russischer Werke. Neben Mussorgskijs wild-markanter Hexensabbat-Musik "Eine Nacht auf dem kahlen Berge" und dem ähnlich aufpeitschenden 2. Klavierkonzert Prokofjews wird er durch Sergej Rachmaninows letzte Sinfonie führen: Ein Werk im vertrauten üppig-spätromantischen Rachmaninow-Ton, ganz seiner eigenen Maxime von der Melodie als der Hauptgrundlage aller Musik folgend - was hier aber dann doch abgeklärter, gestraffter, ja beinahe klassisch klingt im Vergleich zu seinen früheren sinfonischen Partituren.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 31.01.2023, 20:04 Uhr.