Der Tanz steht im Zentrum dieses Programms. Der Dirigent Constantinos Carydis setzt sich selbst ans Klavier. Und es gibt ein Violinkonzert, das völlig gegen die Norm angeht. Robert Schumanns d-Moll-Konzert ist ein besonderer Fall.

Sayaka Shoji, Violine
Leitung und Klavier: Constantinos Carydis

Béla Bartók und György Kurtág: Miniaturen für Violine und Klavier
Robert Schumann: Violinkonzert
György Ligeti: Baladā şi joc – für zwei Violinen
Robert Schumann: 3. Sinfonie "Rheinische"
Zoltán Kodály: Tänze aus Galanta

(Aufnahme vom 25. und 26. Januar aus dem Großen Saal)

Feierte der Komponist mit seiner "Rheinischen Sinfonie" noch die pure Lebensfreude, lässt er drei Jahre später mit dem Violinkonzert in Tiefen, vielleicht in Abgründe blicken. Ein völlig unangepasstes, ja visionäres Spätwerk ist es, eine exotische Insel inmitten der allzu einschmeichelnden Schönklangkonzerte jener Zeit. Nur wenige Geiger:innen wagen diesen Tanz auf dem Vulkan - die Japanerin Sayaka Shoji ist eine von ihnen.

Ihre Karriere begann mit 16, als sie 1999 den Paganini-Wettbewerb in Genua gewann. Sie ist die jüngste Preisträgerin bis heute. In Italien und Japan aufgewachsen, hat sie in Köln studiert und lebt heute in Paris. Und sie wollte nie Tänzerin werden, allerdings Opernsängerin - "aber ich hatte eine sehr leise Stimme. In gewisser Weise war das Erlernen der Geige eine Alternative, weshalb der Gesang ein sehr wichtiges Element in meinem Spiel geworden ist."

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 06.02.2024, 20:04 Uhr.