Eine 3.500 Jahre alte chinesische Mundorgel, drei Altarbilder aus dem frühen 16. Jahrhundert und ein mythologischer Feuervogel, mehr ein magisch-göttliches Prinzip als eine reale Gestalt: Aus diesen sphärisch-archaischen Zutaten ist dieses Konzertprogramm zusammengesetzt. Die Sheng ist ein ungemein facettenreichen Instrument aus dem Reich der Mitte.

Wu Wei, Sheng
Leitung: Susanna Mälkki

Paul Hindemith: Sinfonie "Mathis der Maler"
Unsuk Chin: Šu für Sheng und Orchester
Igor Strawinsky: Der Feuervogel - Suite (1919)

(Aufnahme vom 9. Februar aus dem Großen Saal)

Die Komponistin Unsuk Chin hatte lange vermieden, Musik für die Sheng zu schreiben, denn Folklore oder Exotismus waren nicht ihre Sache. Doch die Kunst des Sheng-Virtuosen Wu Wei änderte ihre Meinung - und so entstand 2009 "Šu" für Sheng und Orchester, mit einem Solo-Instrument, das für die "Sehnsucht nach dem fernen Klang" steht. Von kräftigen Klangfarben der klassischen Moderne, von plastischen Tonbildern und historischen Assoziationen wird das Sheng-Konzert hier eingerahmt, erdacht von zwei Meistern der orchestralen Wirkmächtigkeit, die ihresgleichen suchen. Für die finnische Dirigentin Susanna Mälkki sieht im fast uferlosen Orchesterrepertoire "eine riesige Schatzkammer". Diese drei Werke sind darin besonders schillernde Schmuckstücke.

Anschließend:
Damcke: 1. Klaviertrio E-Dur op. 42 (Piano Trio Then-Bergh-Yang-Schäfer)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 20.02.2024, 20:04 Uhr.