Wie klang Hausmusik bei den Bachs? Dieser Frage spürten fünf renommierte Kenner der Alten Musik-Szene in diesem Sommer beim Verbier Festival nach - darunter der Mandoline-Spieler Avi Avital und Blockflötist Maurice Steger. Sie haben jene Fingerübungen für sich arrangiert, die Bach für seine Frau Anna Magdalena und seinen Sohn Wilhelm Friedemann geschrieben hat.

Avi Avital, Mandoline
Maurice Steger, Blockflöte
David Bergmüller, Laute
Hille Perl, Viola da gamba
Sebastian Wienand, Cembalo und Orgel

Bach: Auswahl aus dem "Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach" und dem "Klavierbüchlein für Wilhelm Friedemann Bach" - arrangiert für Ensemble

(Aufnahme vom 22. Juli 2022 aus der Kirche in Verbier)

Wenn Johann Sebastian Bach Hand anlegt, werden sogar schnöde Fingerübungen zu allerschönster Musik: Nachzuhören ist das etwa im "Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach" und im "Klavierbüchlein für Wilhelm Friedemann Bach", die zwischen 1720 und 1725 entstanden sind. Nicht immer ist allerdings Bach drin, wo Bach draufsteht - denn er hat hier auch Werke von Komponistenkollegen wie Christian Petzold und Gottfried Heinrich Stölzel verwendet. Und auch seine zweite Frau Anna Magdalena und die Söhne Carl Philipp Emanuel und Wilhelm Friedemann haben einige Stücke beigesteuert.

Was auf Tasteninstrumenten funktioniert, geht erst recht auf Zupf- und Blasinstrumenten? Der Mandoline-Spieler Avi Avital und Blockflötist Maurice Steger starten den Versuch. Sie haben sich Bachs Fingerübungen arrangiert und weitere Alte Musik-Spezialistinnen und -Spezialisten mit ins Boot geholt: Im Verbund mit dem Lautenisten David Bergmüller, der Gambistin Hille Perl und dem Cembalisten Sebastian Wienand wird beschauliche Hausmusik daraus.

Anschließend:
Friedrich Gernsheim: 1. Streichquartett c-Moll op. 25 (Diogenes Quartett)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 13.11.2022, 20:04 Uhr.