2021 hat sie den "Eric Ericson Award" in Stockholm gewonnen: Nun kehrt die Lettin Krista Audere in die Berwaldhalle zurück, um den Schwedischen Rundfunkchor zu dirigieren. Dabei kombiniert sie zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten mit Madrigalen des Renaissance-Komponisten Orlando di Lasso.

Schwedischer Rundfunkchor
Leitung: Krista Audere

Ingvar Lidholm (1921-2017): Canto LXXXI
David Lang (*1957): Solitary (nach den "Klageliedern Jeremias")
Orlando di Lasso (1532-1594): Ausschnitte aus "Le Lagrime de San Pietro"
Julia Wolfe (*1958): Guard My Tongue
Orlando di Lasso: Ausschnitte aus "Le Lagrime de San Pietro"
Frank Martin (1890-1974): Five Songs of Ariel

(Aufnahme vom 17. September 2022 aus der Berwaldhalle in Stockholm)

Dichtung trifft auf Musik in diesem Chorkonzert. 1953 veröffentlicht der amerikanische Dichter Ezra Pound sein Gedicht "Canto LXXXI" - und der schwedische Komponist Ingvar Lidholm setzt es 1957 in passende Töne für den Kammerchor der schwedischen Chor-Ikone Eric Ericson. David Langs Chorstück "Solitary" von 2016 basiert wiederum auf den biblischen Klagegesängen. Auch die amerikanische Komponistin Julia Wolfe nutzt biblische Quellen und vertont 2009 in "Guard my tongue" Psalmentexte. Frank Martin greift dafür 1950 auf die Gesänge des Luftgeistes Ariel zurück, der in Shakespeares "Sturm" sein Unwesen treibt.

Im Zentrum des Konzerts steht aber Orlando di Lassos Madrigal-Zyklus "Lagrime di San Pietro" - passend zur Karwoche. Denn die "Tränen des Heiligen Petrus" basieren auf der Passionsgeschichte: Dreimal verrät Petrus sein Vorbild Jesus, als der von den Hohepriestern angeklagt wird. Die letzte Motette beleuchtet dann Jesu Leiden über die undankbare Menschheit.

Anschließend:
Tschaikowsky: Sinfonische Fantasie "Der Sturm" op. 18 (Simón Bolivar Symphony Orchestra of Venezuela / Gustavo Dudamel)
Locke: Musik zu "The tempest" (Vox Orchester / Lorenzo Ghirlanda)
Schubert: Klaviersonate Es-Dur D 568 (Christian Zacharias)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 03.04.2023, 20:04 Uhr.