"Zwiegespräche" - so waren im vergangenen Oktober zwei Konzerte beim Kronberg-Festival übertitelt. Und so lieferten sich auch der Geiger Christian Tetzlaff und der Pianist Kirill Gerstein einen musikalischen Gedanken-Austausch. Mitgebracht hatten sie dazu auch ein neues Werk des Briten Thomas Adès.

Christian Tetzlaff, Violine
Kirill Gerstein, Klavier

Bartók: 2. Violinsonate Sz. 76
Thomas Adès: "A Tempest Suite" (Uraufführung)
Brahms: 3. Violinsonate d-Moll op. 108

(Aufnahme vom 1. Oktober 2022 aus dem Casals Forum der Kronberg Academy)

Kirill Gerstein

Shakespeares Schauspiel "The Tempest" hat auf den Briten Thomas Adès offenbar nachhaltig Eindruck gemacht, denn er hat dazu 2004 nicht nur eine abendfüllende Oper komponiert, sondern mittlerweile auch ein Kammermusikstück und eine Sinfonie. Im vergangenen Jahr hat er nachgelegt, mit der Suite aus "The Tempest" für Violine und Klavier.

Christian Tetzlaff und Kirill Gerstein kombinierten das neue Werk in Kronberg mit der zweiten Violinsonate von Béla Bartok, in der er sich loslöst vom Dur-Moll-System der Spätromantik und zurück bewegt zu den Wurzeln - zur ungarischen Folklore. Die Folklore der sogenannten "Zigeuner-Kapellen" des 19. Jahrhunderts waren wiederum für Johannes Brahms eine nie versiegende Inspirationsquelle - so auch in seiner 3. Violinsonate, die zwischen 1886 und 1888 entstand.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 12.03.2023, 20:04 Uhr.